Liebe Gofeminin Userinnen und User,
ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich eine wichtig Entscheidung treffen muss, ich kann mich aber einfach nicht entscheiden. Es wäre super, wenn ihr mir mit Rat und Tat die Gedanken etwas sortieren helfen könntet.
Worum geht es?
Kurz zusammengefasst, ich möchte in eine neue Wohung ziehen.
Wie kommt es dazu?
vor 5 Jahren bin ich mit meiner 9 Monate alten Tochter in die Wohnung neben dem Haus meiner Eltern gezogen. Die Trennung von meinem Exmann war v.a. wegen psychischer und physischer Misshandlung geschen. Zur Tochter ist er aber gut, er hat nun auch schon 2 Kinder mit seiner neuen Frau. Wir leben 10 Autominuten voneinander entfernt, in 2 verschiedenen Gemeinden. Die Wohnung die wir vor 5 Jahren bezogen haben war für mich immer nur vorübergehend, da es sich gerade so angeboten hat. Es ist mir einfach zu Nahe bei meinen Eltern. Diese reden mir halt schon sehr viel rein, geht es um Kindererziehung oder Partnerwahl; auf Grund der Nähe bekommen sie halt auch alles mit, z.B. sehen, wen ich zu Besuch habe etc... also keine wirkliche Privatsphäre für mich, für das Kind jedoch ideal. Sie ist mal dort, mal hier. Meine Eltern verwöhnen sie halt schon auch sehr, und da sie so oft dort ist, sage ich immer, sie sollten strenger sein ("wir sind aber nur die Grosseltern"), da die Kleine teilweise dann komische Sachen mit nach Hause bringt, verhaltenstechnisch. Also es ist mir einfach alles zu Nahe, meine Eltern haben damit begonnen mich zu bevormunden und auch vertrauen sie offenbar nicht auf meine Entscheidungen.
Wohnungssuche?
Nun hat sich ergeben, dass im gleichen Dorf wie mein Ex wohnt, eine Wohnung zum Kauf steht, die ich mir leisten könnte, und die wunderschön ist. Wir wären an zwei Enden des Dorfes, d.h. mein Ex und wir wären immernoch ca.5 Autominuten auseinander, zu meinen Eltern wären es ca. 10. Für die Tochter würde es heissen, auf die Einschulung wäre sie in einer neuen Schule und nicht mit den Kindergartenfreunden zusammen. Hier hat sie sehr viele Freunde. Die Schule im neuen Dorf hat einen viel schlechteren Ruf, als im aktuellen Ort. So viel noch dazu. Die neue Wohnung wäre auch öffentlicher Verkehrs-technisch ziemlich schlechter gelegen, als die aktuelle. Dafür wäre es in einem ruhigeren Quartier. Sie könnte im neuen Ort auch direkt von der Schule zu ihrem Papa und den Halbgeschwistern & Stiefmutter zu Fuss.
Wohnungsoptionen?
- Eigentumswohnung im Nachbardorf
- Mietwohnung im Nachbarsdorf
- Neue Wohnung suchen im gleichen Schulkreis wie jetzt, aber weiter weg von meinen Eltern
Diese drei Optionen könnte ich mir vorstellen, wobei eine Mietwohnung im Nachbarsdorf irgendwie ziemlich nicht in Frage kommt, wenn ich schon umziehen würde, dann lieber in Wohneigentum. Wohneigentum im jetztigen Ort kann ich vergessen, total überteuert, da Kleinstadtboden und zentraler Bahnhof nebenan.
Also?
Ja, weshalb ich mir v.a. Gedanken mache wegen dem Ortswechsel ist, dass ich in diesem Nachbarsdorf wieder am gleichen Ort wohnen würde wo ich üble häusliche Gewalt erlebt habe. Mein Umfweld sorgt sich sehr, dass ich wieder in einen emotionalen Sog / Tiefpunkt geraten könnte, wegen den Erinnerungen. Ich glaube aber nicht, dass das passiert, das Dorf kann ja nichts dafür... Ebenso bin ich etwas verunsichert wegen dem schlechten Ruf der Schule, das ist ja aber vielleicht auch nur ein Gerücht. Und dass meine Tochter aus ihrem Umfeld gerissen wird, hier haben wir ein gemachtes Nest, Freunde, gute Nachbarschaft. Ich drehe dafür hier total am Rad wegen der verlorenen Privatsphäre und dem Reinreden meiner Eltern. Es geht mit psychisch gerade nicht gut, da ich mich fühle, als ob ich in einer Sackgasse gelandet wäre. Ich sehne mich auch irgendwie nach einem Neuanfang.
vtl. würde schon nur eine Strasse weiter einen Unterschied machen... dann würden meine Eltern nicht sehen, wann welches Licht wo brennt etc... Und grundsätzlich gefällt es mir hier ja schon, die Umgebung meine ich. Dann könnte die Tochter auch bei ihren Freunden bleiben. Ebenso hätten wir hier eine Tagesschule, wo die Kleine hin kann wenn ich arbeite. Im Nachbarsdorf hat es das nicht und ich müsste wohl eine Tagesmutter oder so organisieren - oder sie würde regelmässiger zu ihrem Vater gehen (wenn ich arbeite), da würde dann die Stiefmutter zu den Kindern gucken.
Könnt ihr mir helfen, meine Gedanken etwas zu ordnen? Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Hat evtl. jemand ähnliche Situationen erlebt?
Ich danke im Voraus und danke für das Lesen dieses Riesentextes :-D
Liebe Grüsse