treasa_12668737Hier muss ich dir widersprechen
Die Evolutionstheorie ist eine sehr gut gesicherte Sache. Als erstes lege ich dir nahe, den umgangssprachlichen Gebrauch des Wortes "Theorie" nicht mit dem wissenschaftlichen Gebrauch zu verwechseln. In der Alltagssprache mag man auch eine wilde Idee als Theorie bezeichnen, aber in den Wissenschaften ist eine Theorie eine Hypothese, die sich bereits bewehrt hat.
Die Evolutionstheorie ist heutzutage eine der best belegtesten Theorien überhaupt und ohne dir nahe treten zu wollen, aber angezweifelt wird das nur von jenen, die es anders haben *wollen*, sprich: Kreationisten. Und deren "Kritik" an der ET zeichnet sich regelmäßig durch Verständnisprobleme aus, nicht durch echte Argumente.
Mein nächster Rat an dich wäre deswegen, erst einmal ein wenig Wissen über die ET anzulesen. Diese hat nämlich herzlich wenig mit Zufall zu tun, man kann mit ihr überprüfbare Vorraussagen treffen und sie wurde trotz größter Bestrebungen aus deinen Reihen nicht widerlegt.
Gott ist eine Idee, vollkommen im Raum schwebend ohne jeglichen Beweis. Die Evolutionstheorie ist hingegen auf vielfältige Weise bewiesen.
Als kleinen Anfang verweise ich auf die Seite zum Darwin-Jahr:
http://www.darwin-jahr.de/evo-wissen/haeufige-einwaende-gegen-evolutionstheorie-und-ihre-widerlegungen
Ich hab übrigens auch schonmal etwas zum Thema geschrieben und kopiere dies an dieser Stelle ebenfalls:
Die Evolution an sich ist übrigens Fakt. Evolution ist, wenn Bakterien neue Resistenzen entwickeln, wenn Viren mutieren, wenn Zugvögel zu Überwinterern werden etc.
Evolution ergibt sich nämlich zwingend aus den Regeln, nach denen Leben auf unserem Planeten gedeiht:
1.Lebewesen haben vererbbare Eigenschaften
2.Diese Eigenschaften werden durch einen Replikator (meist DNA) vererbt
3.Der replikative Vorgang ist nicht fehlerfrei, es muss also Mutationen geben
4.Mutationen können sich negativ, positiv oder neutral auf die Fortpflanzungswahrscheinlichke it auswirken
Aus 2) und 3) ergibt sich Variation, das heißt, dass es Individuen mit unterschiedlichen Eigenschaften geben muss.
Aus dem Fakt, dass Variation zwingend enstehen muss und laut 4) die Fitness durch die vererbbaren Eigenschaften unterschiedlich ausfällt, ergibt sich zwangsläufig, dass sich einige Individuen besser fortpflanzen als andere. Das ist übrigens nicht absolut: Ein fittes Lebewesen kann durch Naturkatastrophen o.Ä. zufällig ums Leben kommen und verliert somit jegliche künftige Fortpflanzungschance. (Zufällige Veränderungen des "Genpools" bezeichnet man auch als "genetische Drift".)
Tattaa! Wir haben somit das Prinzip "survival of the fittest" bewiesen! Theoretisch ist an der Evolutionstheorie eigentlich nur, ob sie allein die Artenvielfalt tatsächlich erklären kann.
(...)
Bewiesen ist die Evolutionstheorie in dem Sinne, dass wir Vorraussagen darüber machen können, was wir in der Natur finden sollten, wenn Evolution zu den heutigen Lebewesen geführt hat.
Z.B.: Wir sind wir zu über 98% mit unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, verwandt, dennoch hat der Schimpanse ein Chromosom mehr als wir! Sollten wir also einen gemeinsamen, nicht allzu entfernten Vorfahren teilen, muss dies bedeuten, dass entweder dem Schimpansen ein Chromosom "zerbrochen" ist oder dass wir ein verschmolzenes Chromosom aufweisen.
Chromosomen weisen identifizierbare Endstücke auf - die sogenannten Telomere. Wenn der Mensch also ein verschmolzenes Chromosom haben sollte, müsste dieses zwei Telomere mittendrin aufweisen.
Und bingo! Dies ist tatsächlich der Fall! Chromosom 2 entspricht zwei Schimpansen-Chromosomen - selbstverständlich samt Genen!
P.s.: Die Evolutionstheorie erklärt viel. Sehr viel mehr als du dir auch nur vorstellen kannst. Die Schöpfung hingegen erklärt gar nichts.
"Ich auch, fände das traumhaft. Dann darf jeder glauben, ob einen Affen oder Gott zum Vater hat!"
Meinetwegen kannst du auch glauben, dass du ein Cyborg bist. Mir doch egal. Hauptsache nicht jede unhaltbare Idee wird in den Schulen an armen Kindern ausprobiert.