Ich bin in diesem Land vor nun mehr als 40 Jahren geboren und hier aufgewachsen.
Ich bin ein netter, umgänglicher und hilfsbereiter Mensch gewesen.
Warum gewesen?
Ich arbeite mit anderen Menschen zusammen, habe Publikumsverkehr und meine Tochter geht in die Schule.
Ich musste feststellen, dass Zusammenarbeit immer seltener wird, jeder denkt nur noch an sich. Am meisten liebe ich den Satz, wenn ich sage, dass es bestimmte einfache Regeln gibt: das kann ja sein, aber nicht für mich, ich bin etwas Besonderes, den ich bei vielen Gelegenheiten zu hören bekomme.
In der Schule meiner Tochter herrscht ein Umgangston, unglaublich: ständige Beleidigungen und Drohungen.
Wenn ich in die Stadt gehe, werde ich manchmal angepöbelt, von Menschen, die ich nie zuvor gesehen habe und denen ich nichts getan habe, die sich aber gerade über andere geärgert haben, an die sie sich nicht rantrauen.
Manchmal, wenn ich das Fernsehen anschalte und deutsche Filme kommen, kann ich nicht fassen, dass es solche flachen Filme gibt, in denen Idyllen vorgegaukelt werden, wie ich sie in meiner Umwelt nie erlebt habe.
Und dann frag ich mich, wo bin ich eigentlich?
Ich hab es auch anders gekannt, hier, bei uns.
Was nun? Ich möchte wieder so wie früher werden und bin auf einem guten Weg.
Ich habe begriffen, dass ich bei mir selber anfangen muß.
-dass mich ein Lächeln nichts kostet,
- dass auch andere sich über Freundlichkeit freuen
-ein Glückwunsch einen anderen eben doch freut, auch wenn er sich davon wörtlich nichts kaufen kann
- ich mir Menschen suche, die das auch so sehen wie ich. Und stelle immer wieder fest, zum Glück gibt es noch welche!
-Wenn mich jetzt jemand anmacht, dreh ich mich um und geh weg
Erzählt mal, wie es Euch so geht?