In Antwort auf thore_12900389
Ich habe kürzlich in meiner Nachrichten- App die Forderung von Feministinnen gesehen, dass weißen Männern für 20 Jahre das Wahlrecht entzogen werden soll. Angeblich seien solche daran schuld, dass es zum Brexit kam und auch sonst den Fortschritt aufhalten.
Ich halte das ja für absoluten Müll. Hätte jede Frau in Britannien gegen den Brexit gestimmt, wäre es wohl kaum dazu gekommen. Außerdem waren es vorwiegend weiße Männer, die damals in der Kolonialzeit der Demokratie den Weg geebnet bzw. mit ihrem Lebensblut erkauft haben. Davon, dass auch Frauen an der Front standen, habe ich noch nie etwas gehört.
Was denkt ihr so darüber?
Also erstmal ist der Brexit ja keine Katastrophe. Es ist ein wenig ärgerlich, da müssen viele Verträge ausgearbeitet werden, es gibt etwas unruhe im Parlament und in der Bevölkerung, in einigen Jahren spricht da kein Mensch mehr drüber. Wenn sich alles wieder normalisiert hat. Es gibt durchaus Länder, die nicht zur EU gehören und auch nicht schlechter abschneiden. Ich kann als EU-Bürger ja auch problemlos in die Schweiz reisen, als BSP.
Die Schweiz geht ja auch nicht unter, nur weil sie offeziell nicht zur EU gehört.
Zu behaupten, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe schuld sei, an dem was passiert, ist immer etwas einfach, inhaltlich schwach und provokant.
Wahlen sollen ja dazu führen, dass sich jede Bevölkerungsgruppe im Parlament repräsentieren lässt. Was ich für Unsinn halte. Denn kaum ein Bürger ist für Rentenkürzungen, oder für die Privatisierung von Autobahnen, die er mit seinen eigenen Steuergeldern finanziert hat, bzw, die die Eltern und Großeltern finanziert haben.
Also selbst wenn nur die "richtigen" wählen dürfen, können wir nicht verhindern, dass die von uns gewählte Elite über unsere Köpfe hinweg entscheidet.
Weiße Männer, haben genauso wie alle anderen Männer oder auch Frauen viel gutes getan. Das hat nichts mit der Hautfarbe zu tun, oder mit dem Geschlecht. Wenn Menschen zu viel Macht haben und sich entfernen vom einfachen Volk, was halt passiert, wenn jemand parlamentarisch aktiv ist, ist jede Entscheidung immer ein Kompromiss. Der Kompromiss, der kurzfristig am erfolgsversprechensten ist. Es gibt in Afrika viele Länder mit sehr korrupten Regierungen, wo kaum ein weißer Mann wählen darf. Das Leben dort ist wesentlich härter für die Menschen, wesentlich ungerechter. Und das liegt nicht nur an den großen Industrienationen.
Es wird immer nur schwarz-weiß gemalt. Brexit schwarz, EU weiß, ethablierte Parteien weiß, AFD, Linke usw schwarz. Das ist der Fehler. Wer Veränderung will, wird als blöd dargestellt, weil er eine Alternative wählt, selbst wenn diese wenig erfolgsversprechend scheint. Aber Veränderung erreicht man halt auch nicht, wenn man das tut, was immer getan wurde.
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