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Forum / Gesellschaft & Leben

Tod, Trauerarbeit

Letzte Nachricht: 10. Dezember 2016 um 1:32
amal798
amal798
07.11.16 um 12:34

Dieses Forum heisst mittlerweile Gesellschaft & Leben. Da der Tod irgendwie auch zum Leben gehört, eröffne ich meinen Thread hier.

Wie geht ihr mit dem Tod um? Was bedeutet genau Trauerarbeit?

Zum Hintergrund: Vor ein paar Tagen verstarb meine Cousine mit Anfang 30. Obwohl sie kerngesund war, hörte ihr Herz einfach auf zu schlagen. Sie hatte ihre Kinder 4 und 5 Jahre alt zu Bett gebracht und schaute, wie jeden Abend, ihre Lieblingsserie. Ihr Mann war ca. 10 Minuten beim Nachbarn eine Heckenschere leihen. Als er wiederkam war sie tot.

Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich mit dem Tod eines nahen Verwandten konfrontiert und weiss nicht so richtig damit umzugehen. Die Beisetzung mit anschließender Trauerfeier letzten Freitag, war aus meiner Sicht...gruselig schön. Sie lag in einem Meer aus weissen Lilien und roten Baccararosen gebettet, man konnte nur ihr wunderschönes Gesicht sehen, so, als würde sie friedlich schlafen.

Obwohl ich mich verabschiedet habe, kann ich immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Es tut so furchtbar weh! Ich kann seitdem nicht schlafen. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie vor mir. Ihr lautes, fröhliches Lachen dröhnt noch in meinen Ohren und ich kann einfach nicht akzeptieren, dass sie nicht mehr da sein soll.

Wie soll ich damit umgehen? Habt ihr Tipps für mich? Wie funktioniert denn Trauerarbeit? Kennt ihr euch damit aus?

LG Amal

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amal798
amal798
07.11.16 um 13:27

Danke, Ratina. Mein Beileid auch zum Verlust deines Freundes. 

Es fühlt sich tatsächlich an, als wäre ein Stück von mir, mit ihr gegangen. Wir sind auch zusammen aufgewachsen und waren sehr eng miteinander verbunden. Ich war schon als Kind diejenige die ständig kränkelte, schon allein wegen meines Diabetes. Sie war immer die kerngesunde mit den rosigen Wangen. Während meiner Krebserkrankung war sie an meiner Seite. Es waren so viele Menschen an meiner Seite. Auch das macht mich traurig. Sie war ganz allein als sie starb. Hat sie was gefühlt? Hatte sie Angst? Ich kann mich noch sehr genau an meine Scheissangst erinnern.

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L
lin_11968735
07.11.16 um 13:54
In Antwort auf amal798

Dieses Forum heisst mittlerweile Gesellschaft & Leben. Da der Tod irgendwie auch zum Leben gehört, eröffne ich meinen Thread hier.

Wie geht ihr mit dem Tod um? Was bedeutet genau Trauerarbeit?

Zum Hintergrund: Vor ein paar Tagen verstarb meine Cousine mit Anfang 30. Obwohl sie kerngesund war, hörte ihr Herz einfach auf zu schlagen. Sie hatte ihre Kinder 4 und 5 Jahre alt zu Bett gebracht und schaute, wie jeden Abend, ihre Lieblingsserie. Ihr Mann war ca. 10 Minuten beim Nachbarn eine Heckenschere leihen. Als er wiederkam war sie tot.

Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich mit dem Tod eines nahen Verwandten konfrontiert und weiss nicht so richtig damit umzugehen. Die Beisetzung mit anschließender Trauerfeier letzten Freitag, war aus meiner Sicht...gruselig schön. Sie lag in einem Meer aus weissen Lilien und roten Baccararosen gebettet, man konnte nur ihr wunderschönes Gesicht sehen, so, als würde sie friedlich schlafen.

Obwohl ich mich verabschiedet habe, kann ich immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Es tut so furchtbar weh! Ich kann seitdem nicht schlafen. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie vor mir. Ihr lautes, fröhliches Lachen dröhnt noch in meinen Ohren und ich kann einfach nicht akzeptieren, dass sie nicht mehr da sein soll.

Wie soll ich damit umgehen? Habt ihr Tipps für mich? Wie funktioniert denn Trauerarbeit? Kennt ihr euch damit aus?

LG Amal

@amal 
Mein Beileid zum Tod deiner Cousine . 
Ich habe vor 2 Jahren meinen besten Freund an den Krebs verloren , er hat so gekämpft und trotzdem verloren . ..
Als ihn die Ärzte zum sterben nach Hause geschickt haben , war ich so oft es ging bei ihm er war wie ein Bruder für mich . Ich habe ihm mal gesagt , dass ich mir nicht vorstellen könne , dass er bald nicht mehr da sei , da hat er mir geantwortet:" Wenn du an mich denkst, so denke an die schönen Zeiten und sei glücklich , dass wir sie zusammen erlebt haben ."
Obwohl es für mich Anfangs sehr schwer war , probiere ich einfach an die schönen Zeiten zurück zu denken...
Meistens ist es ein Trost für mich 

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amal798
amal798
07.11.16 um 14:07
In Antwort auf lin_11968735

@amal 
Mein Beileid zum Tod deiner Cousine . 
Ich habe vor 2 Jahren meinen besten Freund an den Krebs verloren , er hat so gekämpft und trotzdem verloren . ..
Als ihn die Ärzte zum sterben nach Hause geschickt haben , war ich so oft es ging bei ihm er war wie ein Bruder für mich . Ich habe ihm mal gesagt , dass ich mir nicht vorstellen könne , dass er bald nicht mehr da sei , da hat er mir geantwortet:" Wenn du an mich denkst, so denke an die schönen Zeiten und sei glücklich , dass wir sie zusammen erlebt haben ."
Obwohl es für mich Anfangs sehr schwer war , probiere ich einfach an die schönen Zeiten zurück zu denken...
Meistens ist es ein Trost für mich 

Danke, Cass. 
Das werde ich jetzt auch versuchen. Vermutlich braucht es eine gewisse Zeit. 

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amal798
amal798
07.11.16 um 14:09

Ja, so nennt man das wohl
Cass rät mir auch an die schönen Dinge zu denken. Ich werde es versuchen, auch wenn es mir zur Ueit nicht recht gelingen will. 

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L
lin_11968735
07.11.16 um 14:31
In Antwort auf amal798

Ja, so nennt man das wohl
Cass rät mir auch an die schönen Dinge zu denken. Ich werde es versuchen, auch wenn es mir zur Ueit nicht recht gelingen will. 

@Amal 
Es wird noch lange weh tun, ich hoffe für dich , dass du die Zeit gut übersteht und irgendwann beginnen kannst an die schönen Zeiten zurück zu denken. 
Bei der Trauerfeier von meinem Freund, die er von Anfang bis zum Ende selbst geplant hat, wurde plötzlich das Lied, knocking on heavens door von Guns N'Roses eingespielt , dass war das Lied das wir zusammen immer an Karaoke Anlässe gesungen haben . .. 
Zuerst liefen mir die Tränen runter , dann musste ich plötzlich daran denken wie oft wir damals gelacht haben . ..
Wenn ich heute das Lied höre , denke ich immer noch an ihn, dass wird sich nie ändern , aber eben ;  ich denke an die schönen Augenblicke 

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amal798
amal798
07.11.16 um 20:29

Danke auch dir Daphne. 
Mir fehlen die Worte. Ich weiß nicht was ich z.B. Ihrem Mann sagen soll. Er guckt mich an und sagt: Komisch, die Welt dreht sich einfach weiter. Was soll man da antworten? Ich nehme ihn in den Arm. Was anderes fällt mir nicht ein. Am schlimmsten ist es für die Kinder. "Wann kommt Mammi wieder aus dem Himmel?" 

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amal798
amal798
07.11.16 um 20:30

Danke, Karl. 

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amal798
amal798
07.11.16 um 20:45

Danke auch dir Pipapuzze. 
Ja, sie wurde viel zu früh aus dem Leben gerissen. Damit hat niemand gerechnet. Die Kinder können es noch nicht erfassen. Sie glauben, dass die Mama wiederkommt. Ist schon voll traurig..

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T
tanja_12140111
09.12.16 um 10:45

Es gibt wohl nicht schlimmeres, als einen geliebten Menschen zu verlieren. Von mir erstmal herzliches Beileid.
Ich habe letztes Jahr im November meinen Mann gehen lassen müssen. Im August haben wir erfahren, dass er Krebs hat, und im November ist er vor meinen Augen gestorben.
Am Anfang war es für mich so schlimm damit umzugehen, ich konnte nicht allein in einem Raum sein, habe Panik-Attacken bekommen.
Mittlerweile fehlt mein Mann mir noch immer soooo sehr, und das wird mein Leben lang auch immer so sein. Mittlerweile kann ich hin und wieder aber schon mit meiner Tochter über ihn reden, und wir erinnern uns an die tolle Zeit, und die schönen Erlebnisse, die wir mit diesem wundervollen Menschen hatten. Er kommen oft so Sprüche wie " Weisst du noch"...oder "das hätte Papa bestimmt auch gefallen".
Was ich eigentlich sagen will, wenn man einen geliebten Menschen verliert, wird man ihn nie vergessen, aber mit der Zeit wird es leichter, mit dem Verlust umzugehen.
Ein guter und sehr weiser Freund hat mal zu mir gesagt, "komm zurück ins Leben und beschäftige dich mehr mit den Lebenden, und nicht mit den Toten".
Du kannst es nicht ändern, natürlich ist es ein riesiges Drama, aber dein Leben geht weiter.
 

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N
nodin_12479484
10.12.16 um 1:32
In Antwort auf amal798

Dieses Forum heisst mittlerweile Gesellschaft & Leben. Da der Tod irgendwie auch zum Leben gehört, eröffne ich meinen Thread hier.

Wie geht ihr mit dem Tod um? Was bedeutet genau Trauerarbeit?

Zum Hintergrund: Vor ein paar Tagen verstarb meine Cousine mit Anfang 30. Obwohl sie kerngesund war, hörte ihr Herz einfach auf zu schlagen. Sie hatte ihre Kinder 4 und 5 Jahre alt zu Bett gebracht und schaute, wie jeden Abend, ihre Lieblingsserie. Ihr Mann war ca. 10 Minuten beim Nachbarn eine Heckenschere leihen. Als er wiederkam war sie tot.

Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich mit dem Tod eines nahen Verwandten konfrontiert und weiss nicht so richtig damit umzugehen. Die Beisetzung mit anschließender Trauerfeier letzten Freitag, war aus meiner Sicht...gruselig schön. Sie lag in einem Meer aus weissen Lilien und roten Baccararosen gebettet, man konnte nur ihr wunderschönes Gesicht sehen, so, als würde sie friedlich schlafen.

Obwohl ich mich verabschiedet habe, kann ich immer noch nicht glauben, dass sie tot ist. Es tut so furchtbar weh! Ich kann seitdem nicht schlafen. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich sie vor mir. Ihr lautes, fröhliches Lachen dröhnt noch in meinen Ohren und ich kann einfach nicht akzeptieren, dass sie nicht mehr da sein soll.

Wie soll ich damit umgehen? Habt ihr Tipps für mich? Wie funktioniert denn Trauerarbeit? Kennt ihr euch damit aus?

LG Amal

Mein  tiefes Mitgefühl Dir, ja 30 Jahre, das schmerzt besonders sehr um so Jünger......

sakuratree1976 Sie hat es schon recht gut beschrieben, so ähnlich und etwas anders mehr sehe und erlebte ich es auch.
Hatte das Selbe 2007 mit meiner Süssen nach etwa 31 Jahre schönster Ehe auch hinter mir, zwar war Frau schon 50 aber dennoch, soetwas kommt meist sehr unverhofft und schnell, meist ganz unerwartet.
Nach einem halben Tag bei bester Gesundheit ein plötzlicher unerwarteter Hirnschlag (geplatzte Hirnhauptschlagader) und das wars.
Ja anfänglich steht man Ratlos da, fasst garnicht so richtig was eigentlich war, von Heut auf Morgen passiert, vor sich gegangen ist.
Man wird auch meist erst nach einer gewissen Zeit erst so richtig wach um zu verarbeiten alle voll und ganz wahr zu nehmen.

" Obwohl ich mich verabschiedet habe,........."
Man kennt es, ist ein ganz schlimmes eigenartiges Gefühl das alles zu verdauen, zu begreifen.
Es fehlt einfach zu mindest ein halber Teil vom Ganzen, man kann sogar selbst nur noch halber Mensch sein.

" Wie funktioniert denn Trauerarbeit? "
Ein Beistand wie er gewünscht würde, der oft auch Fingerspitzen -Feingefühl brauch wäre angebracht.
Wenn jemand nicht viel Anhang hat, so ist es auch angebracht, bestimmte, gewisse Hilfe/n zu weit wie möglich und erwünscht an zu bieten.

Übrigens stützt und erhält mich auch heut noch oft ganz sehr, dies wunderschöne Lied mit Zuversicht & Glaube........



Lg





 

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