War Deutschland überhaupt mal eine geschlossene Kultur?
Historisch betrachtet war das Land im Herzen von Europa, was als Deutschland bezeichnet wird, schon immer ein Multi-Kulti-Land, zumindest europäisch betrachtet. Nicht mal die Sprache, wenn man Hochdeutsch außen vor lässt, hat verbindenden Charakter. Wenn ich als Sachse nach Niederbayern fahre, dann versteh ich kein Wort, genauso umgekehrt. Der verbindende Charakter war lange Zeit die Religion, bis Luther kam. Es war schon immer ein loser Staatenbund mit unterschiedlichen Kulturen. Erst Bismarck einte Deutschland unter preussischer Vorherrschaft.
Man müsste erstmal klären, was Kultur überhaupt bedeutet. und dann muss man eine evtl. deutsche Kultur von den anderen Kulturen abgrenzen. Ich komme da nur auf Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz. Das sind Werte welche sich durch die Konkurrenz zu anderen schon länger existierenden Ländern entwickelt haben um sich wirtschaftlich durch setzen zu können.
Was mich am meisten in Deutschland stört sind die unnötigen Anglizismen. Was sollen z.B. Schilder wie "SALE" oder "Kaffee TO GO"??? "SALE" bedeutet, dass man was zu verkaufen hat. Ja, und? Wenn ich in ein Modegeschäft gehe, dann weiß ich doch das die was verkaufen wollen. Deswegen ist bestimmt auch damals Karstadt in Schwierigkeiten gekommen. Hätten sie mal lieber ein "SALE"-Schild aufgestellt. :razz:
Und warum kann man nicht "Kaffee zum mitnehmen" schreiben?
Ich hab nichts gegen die englische Sprache, denn sie hat unsere Sprache bereichert und Sprache steht ja niemals still, aber dieser unsinnige Gebrauch von englischen Begriffen nervt mich einfach nur noch.
Das wir global gesehen immer noch sühnen müssen finde ich auch sehr fragwürdig. Das positive an der Sache ist, dass wir meiner Meinung nach das einzige Volk sind, dass sich mittlerweile aktiv und realistisch mit unserer dunklen Vergangenheit beschäftigt hat. Ich finde darauf kann man stolz sein.