etzel_18582783dann frag mich doch danach ;)
Hat verschiedene Gründe.
Der hauptsächliche: ich bin nicht so die hellste Kerze auf der Torte, wenn es darum geht, die Erwartungen und vor allem auch die Grenzen anderer Menschen zu erkennen. Eher im Gegenteil.
Menschen, die gern helfen sind idR. Menschen, die nicht sehr sorgfältig darauf achten, dass Ihre Grenzen dabei gewahrt bleiben, das liegt dann in der Verantwortung des anderen - und bei mir ist es in verdammt schlechten Händen.
Es ist mir schon mehrfach passiert, dass sich auf diesem Wege jemand von mir ausgenutzt fühlte, ohne dass ich das überhaupt bemerkt, geschweige denn beabsichtigt habe. Und jemanden auszunutzen ist etwas, was ich weder machen noch über mich gesagt wissen möchte.
Der zweite hat auch wieder mit Grenzen zu tun - ich verstehe das Ganze (die Mechanismen, Erwartungen, Ansichten... ) nicht so wirklich.
Es ist nicht so, dass ich nie jemandem helfe, auch wenn ich mich als bekennenden Egoisten sehe. Aber mich damit auszunutzen ist schlichtweg gar nicht möglich.
Ich helfe jemanden mal bei der Gartenarbeit. Weil ich selbst keinen Garten habe und das ab und an durchaus nice und entspannend finde (immer wäre es sicher furchtbar, aber paar mal im Jahr... ;) ). Oder bei Bewerbungen, weil mich das interessiert. Oder ich bezahle jemandem, der das Geld selbst nicht hat / nicht dafür ausgeben will oder kann, den Abend im Club / Restaurant oder die Woche Besuch bei mir oder manchmal auch den Urlaub. Weil mir der gemeinsame Abend oder die Zeit auf Besuch oder der gemeinsame Urlaub eben mehr wert ist als das Geld. Oder ... - allem gemeinsam ist: der Gegenwert für mich ist quasi automatisch inklusive. Keine Erwartungshaltung, dass derjenige jetzt "dankbar" ist, nie wieder meinen Geburtstag vergißt bis ans Ende aller Tage oder mich dafür das nächste Mal zum Essen einlädt oder sonst irgendwas.
Bei allen, die sich selbst als "Egoisten" sehen, weiß ich, dass es genau so ist. Wenn ich da eine Einladung / ein Hilfsangebot bekomme, werden die Bedingungen entweder sofort und im Klartext genannt (ala "ich helfe Dir im Garten, wenn Du dafür mal meinen PC flott machst / mir 20 Geld gibst / ..." ) - oder es gibt keine Bedingungen bzw. Erwartungen, weil der Ausgleich per se inklusive ist.
Bei Nicht-Egoisten gibt es die Bedingungen / Erwartungen aber immer - nur werden sie nie genannt. Hat für mich etwas von "Katze im Sack kaufen". Ich nehme also die Hilfe bei der Gartenarbeit von X an - wenn X aber 5 Monate später plötzlich umziehen will / muss und ich nicht als Umzugshelfer antrete, ist X sauer, beleidigt und fühlt sich ausgenutzt.
Und nein, ich helfe NIE bei Umzügen, ich hasse Umzüge, ich hasse die Tätigkeit und den Rahmen.
Nur weiß ich beim Annehmen der Hillfe für den Garten im Juni noch gar nicht, dass ich mich damit für November als Umzugshelfer zwangsverpflichte oder das @r...l... vom Dienst bin. :???: - oder lügen muss, dass ich da gerade krank bin oder sonst irgend ein überzeugendes Alibi für "nein, das möchte ich NICHT" auftue (nein, ist nicht so wörtlich und starr gemeint, sondern nur ein Beispiel)
Letzter Punkt, der mir auf die Schnelle einfällt: ich bin auch niemand, der gern Hilfe annimmt. Die Hilfe eines Altruisten ABZULEHNEN ist aber zum ersten manchmal echt harte Arbeit - ein schlichtes "Nein, Danke" tut es da nun einmal selten, da wird eine min. 1/2h - Debatte daraus, an deren Ende mein Gegenüber sehr wahrscheinlich - zum zweiten - auch noch beleidigt / gekränkt ist. Total lustig und entspannend... :-/