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Forum / Gesellschaft & Leben

Spaltung zwischen Veganern und Nichtveganern

Letzte Nachricht: 29. November 2017 um 23:07
J
jones_12711422
17.10.17 um 15:10

Wie steht ihr dazu?

Vegan oder nicht - ist mir prinzipiell egal. Ich hasse es aber, wenn mir die Leute damit auf die Nerven gehen. 

Einerseit von manchen veganen Freunden, die täglich in sozialen Netzwerken einige grausame Beiträge über gequälte Tiere posten oder ausserhalb von sozialen Netzwerken beim Leben beinflussen wollen. Auf der anderen Seite gibts dann noch die absolut festgefahrenen Leute, die alles was neu in Frage stellen, bzw. ALLE Veganer als Idioten hinstellen. 

Ich bin so der Typ in der Mitte...

Irgendwo ist bei mir in der Kindheit was schief gelaufen, wo ich einen gewissen Ekel gegen bestimmte Sachen hab und ihn irgendwie nicht ablegen kann. 

Ich kann z.B. keine Salate essen. Rohe Salatblätter lösen bei mir einen Brechreiz aus. Karotten, Salatgurten sind wieder kein Problem. Rohe Zwiebeln gehen bei mir auch gar nicht, wobei eher der penetrante Geschmack im Vordergrund steht.

Ich habe in der Familie ein krasses Antiveganes Beispiel. Dieser Mensch braucht immer Fleisch und Bier ohne Verzicht. Veganer sind Deppen, leben ungesund, sind Tablettenabhängig. Ein Mann der kien Bier trinkt ist auch nicht ganz dicht. Das ein Kind bisher nur Mineralwasser trinkt ist verantwortungslos - wie steht es bei seinen Freunden da. Da gibt es auch vieles Mehr - kurzum, dieser Mensch ist ignorant und festgefahren.

2013 musste ich beruflich einen Schlachtbetrieb besuchen, wo ich für die Abwasserreinigung zuständig war. Dort kamen täglich an die 2000 Säue, man hörte es rumpeln und quieken. Die Tiere wurden aus ihrem engen Trailen gescheucht und anschließend geschlachtet. Eine Zeit später kam dann das blutige Prozesswasser an, wo ich meine Maschine in Betrieb nehmen musste. Dass Prozesswasser war blutig mit tieren Abfällen. Es stank und roch ekelhaft. Im Pausenraum aßen die Kollegen fleißig ihre Wurstsemmeln und gleichzeitig sahen sie sich die Überwachungsmonitore der Produktions-Schlachtungsbändern an. Ich konnte da nichts essen. 

Alles in einem hole ich meine Fleischprodukte beim nächsten Bauern, der die Tiere nicht in Massen zusammengepfercht hält. Hatte ich auch vorher schon gemacht. 

Ich brauche täglich nicht immer Fleisch. Hühner haben wir selbst, wo wir nur deren Eier essen. Die Tiere selbst schlachten wir nicht. Falls wir keine Eier haben, gibt es die auch nur vom Bauern.

Zoos meide ich komplett, eigesperrte Tiere haben mich schon immer gestört. Löwen, Bären, Elefanten und auch Vögel gehören nciht weggesperrt. Das Gehehe kann nie groß genug sein. 

Schon als Kind habe ich verschiede Käfer, Spinnen eher mit der Hand gerettet, anstatt sie zu erschlagen. Ne gerade stechende Mücke erschlage ich schon. Eine entfernte Zecke entlasse ich auch nicht in die Freiheit.

Mich nervt eben die krasse Meinung macher. Der andere ist immer der Depp weil...
Letztens erst gehört - wozu brauchen wir hier einen Wolf? Ich kam jahrelang ohne super zurecht. Auf unserem Grunstück haben wir einen Biber, der musste zuerst natürlich für manche sofort weg. Er richtet einen Schaden an usw... Bis heute haben wir noch keinen Schaden.

Ich meine es kostet doch nichts, sich mal in die Lage des anderen zu versetzen. 

Was spricht generell gegen:

- Produkte ohne Tierversuche
- Tierprodukte wo das Tier irgendwo trotzdem ein schönes Leben hat (Preis, weil abgepackt ist günstiger?)
-  wenn das Kind keine überzuckerte Sachen bekommt (Gesellschaftsproblem! Es will es doch nur, weil es andere auch kriegen)
- weniger Alkohol (Gesellschaftsproblem!)

Interessant ist halt auch, dass immer gegenargumentiert wird, ohne wirklich Ahnung davon zu haben. Der oben genannte Biber frisst angeblich alle Fische weg...

Wie steht ihr zu dem Thema?



 
 

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V
vilma_12756896
17.10.17 um 15:50

Kenne Veganer und bin selber Nicht-Veganer. Hab schon Leute erlebt, die ganz normal damit umgehen ohne jeden damit auf die nerven zu gehen aber habe auch schon erlebt, dass es Veganer gibt, die das jedem vor die Nase halten müssen. Fleisch essen ist kein Verbrechen, das Verbrechenn ist der verschwenderische Konsum von Fleisch. Ich selbst esse gerne Fleisch aber auch nicht immer. Muss doch jeder selbst wissen....

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A
ayako_11858338
28.11.17 um 22:57

Bin seit einiger Zeit Veganer.
Ich habe über die Jahre die Erfahrung gemacht, dass Bekehrungsversuche eher kontraproduktiv sind. Esst was ihr für richtig haltet, aber macht die pure (und stumme) Anwesenheit meinesgleichen nicht dafür verantwortlich, wenn ihr glaubt euch rechtfertigen zu müssen.
Sowas wie; "Ich esse ja sowieso ganz wenig Fleisch und dann nur bio" etc., ist nämlich viel nerviger als "mmmmh bacon".
Für gewöhnlich erwähne ich nicht, dass ich keine Tierprodukte esse. Wenn ich mit Leuten länger zu tun habe, kommt es dann auch raus und ich werde ausgefragt.
So lebt es sich ganz ok als Veganer und man wird selten angefeindet.
Warum die Leute hier Veganer haten kann ich durchaus nachvollziehen, mit den meisten davon will ich auch nicht in einen Topf geworfen werden.

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A
ayako_11858338
29.11.17 um 9:34

Ich glaube du antwortest dem falschen post.
Nirgendwo steht etwas von Geschmacksfrage.
In den Jahren habe ich eher einen Eindruck davon bekommen wie der Mensch sich auf Sachen einlässt. Zwingen, ein schlechtes Gewissen machen etc. funktioniert überhaupt nicht, Stichwort "Trotz". Wenn es funktionieren und halten soll, dann aus eigenem Antrieb.

Intoleranz kann man mir durchaus vorwerfen. Ich höre dauernd das Gleiche, es kommt mir vor wie eine Rechtfertigung um weiter Fleisch etc. zu essen.
Eine Aussage wie "es schmeckt halt und Tiere interessieren mich 0" ist mir dann doch lieber als fadenscheinige Ausreden, die dann noch logische Widersprüche darstellen. Meine persönliche Preferenz.

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A
ayako_11858338
29.11.17 um 11:19

Ich gerate in Wallung? Klingt eher nach Wunschdenken.

Nimms jetzt nicht persönlich, aber ich glaube Empathie ist nicht so deine Stärke.
Deine Reaktion auf die Frage deiner Kollegen beinhaltet schon Vorwürfe und das geht selten gut aus.
Vielleicht würden sich deine Kollegen wohler fühlen, wenn du mit Humor an die Sache rangehst. Es ist kein lustiges Thema, aber schlechte Stimmung zu verbreiten ist kontraproduktiv. Das Bild vom miesepetrigen Veganer kommt nicht von irgendwo.

Der Rest klingt für mich eher nach Rechtfertigung. Aber warum?
Die einzige moralische Instanz, vor der du dich rechtfertigen musst bist du selbst. Absolution erteilen kann ich dir nicht.
Das gilt übrigens für jeden Menschen.
 

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ayako_11858338
29.11.17 um 14:10

Mit Empathie-Komplimenten wird gerne um sich geworfen. Zumindest ist das mein Eindruck. Ebenfalls mein Eindruck ist deine mangelnde Empathie deinen Kollegen gegenüber.
Wenn du ein Psychologie 101 für Veganer möchtest dann eher per PN. 

Humor hilft. Nahezu überall. Es kommt natürlich darauf an wie du rüberkommst.
Diese "in die Fresse"- Schiene, die manche Veganer für angebracht halten bringt dir nichts außer Antipathie.
Es geht auch anders.
Im Zweifelsfall halt nicht drüber reden.
In Sachen Mittagessen würde ich empfehlen dir dein eigenes mitzubringen. Das machen auch nicht- Veganer.

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M
meryem_12645520
29.11.17 um 23:07

ich sehe das wie revenanto1:

>>Einer verzichtet ganz und gar auf tierische Produkte und wird Veganer, der nächste ernährt sich vegetarisch und wieder andere kaufen nur noch Bio-Produkte und schränken ihren Konsum ein. Alles mehr oder weniger weit gehende Reaktionen auf die bekannten Umstände...<<

Die Übergriffigkeit vieler Leute erschreckt mich manchmal immer noch, auch wenns mir persönlich grundsätzlich egal ist wie sich andere ernähren und ich der Meinung bin, dass andere ebenso denken sollten... und damit bin ich selber übergriffig und 'kolonialisierend', wie es so schön heißt ^^

Wenn ich mir unbedingt einen veganen Freitag reinzwingen will, gibts halt geräucherten Graskarpfen.
Ich bin bekennender Omnivore, aber ich liebe z.B. Spinat mit Semmelknödel oder Zucchinipflanzerl mit Wiener Kartoffelsalat oder selbsterlegte Schwammerl mit Knoblauch oder oder oder...
und am Freitag bin ich zu Schneckenfresserbraten mit Kartoffelknödel und Apfelblaukraut eingeladen <3

btw:
Empfehlungen und gute Ratschläge sind auch übergriffig. Zwar i.d.R. gut gemeint, aber...
wie der Satz auch ^_^

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