Das hört sich zwar schön einfach an - Entwicklungshilfe stoppen und mit dem Geld die Renten erhöhen - aber die Realität ist deutlich komplexer!! Die Welt braucht Afrikas Reichtüner, und der Westen profitiert davon. Von Afrika fließt mehr Geld in den Westen als an Entwicklunggelder reingeht. Bestes Beispiel dafür sind Coltan oder Kobald, Kaffee, Diamanten (billigste Arbeitskräfte) und vieles andere. Es handelt sich also bei der Entwicklungshilfe nicht um ein Verlustgeschäft! Richtig ist allerdings, dass die Hilfe viel nachhaltiger werden muss. Eine dauerhafte und nachhaltige Entwicklung für die Länder macht mehr Sinn als blind verschicktes Geld, von dem hauptsächlich die reichen Diktatoren und Kriegsherren profitieren. Der Vorwurf, dass sogar Regimes mit Entwicklungsgeld unterstützt werden, ist begründet. Man bräuchte eine Zusammenarbeit, die eine höhere Produktivität in Afrika ermöglicht. Außerdem müsste die europäische Handelspolitik geändert werden. Eritrea akzeptiert z.B. keine klassische Entwicklungshilfe mehr, vor allem keine Nahrungsmittel. Früher war 90 Prozent der Bevölkerung von der Nahrungsmittelhilfe abhängig. Das schafft aber nur Abhängigkeiten. Stattdessen setzt man jetzt auf Hilfe zur Selbsthilfe - allerdings nach den Plänen der Regierung, die man in Eritrea als Unrechtsregime bezeichnen kann. Die EU ist trotz Kritik dabei geblieben, Eritrea zu untestützen. Also: Vieles muss neu gedacht und durchgeführt werden. Wer sich mehr leisten kann, sich und die Familie aus eigener Kraft gut ernähren kann, eine gute Zukunft sieht, macht sich auch nicht mehr auf den Weg nach Norden. Auch das wäre im Sinne Deutschlands und Co. Es lohnt sich also, sich mit den Details zu beschäftigen, bevor man eine simple Rechnung aufmacht.
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