gwththeflwmüssen wir alles nicht.
Ich hatte noch nie nachts alleine Angst. Noch nie. Habe mir mein Leben lang keine Gedanken darüber gemacht, auch nach den paar Erlebnissen, die ich hatte nicht. Ich habe keinen Selbstverteidigungskurs gemacht, ich weiß auch so, dass ich alles andere als wehrlos bin, auch wenn ich viel weniger Gewichte stemmen könnte, als ein Mann, weil das da nicht zählt.
Ich hätte echt Schiß, wenn ich irgendwo in Mexiko nachts allein auf der Strasse wäre. Oder in Brasilien. Oder in einem Kriegsgebiet. Oder als Frau allein in einem streng muslimischen Land. Oder im Mittelalter. Aber in Zentraleuropa zu unserer Zeit bestimmt nicht.
Aber Selbstbewußtsein ist wichtig, wenn man das nicht so hat, kann man auf diesem Wege nachhelfen. Wenn man sich wehrlos fühlt, kann man auf diesem Wege nachhelfen. Wir sind bestimmt nicht wehrlos und wir leben nicht in einem rechtsfreien Raum. Wenn es bei der einen oder anderen einen Selbstverteidigungskurs braucht, um das auch zu fühlen - dann ist das kein schlechter Weg.
Ja, es KANN sein, das etwas passiert. Man kann im Leben nie jedes Risiko ausschließen. Kann man in ALLEN anderen Bereichen auch nicht. Ich kann im Wald unterwegs sein und von einem Sturm überrascht werden, da gab es in den letzten Jahren so einige, die das Zeug dazu hatten, mir ganze Bäume auf den Kopf fallen zu lassen. Oder von einem Gewitter überrascht werden. Blitzeinschläge in meiner unmittelbaren Nähe habe ich schon 4 erlebt. Kein Pappenstiel, kann ich sagen, das ist eine brachiale Gewalt - und gegen die ist man wirklich machtlos.
Es kann mich treffen, wenn ich Auto fahre - ich habe mittelbar und unmittelbar schon so viele Autounfälle erlebt, aber wo sind die Threads, die dazu auffordern, seinen ersten Hilfe Kurs regelmässig aufzufrischen? Wo sind die Threads, die dazu auffordern, Menschen zu helfen, die auf andere Weise in einer medizinischen Notsituation sind? Einen Schlaganfall, Herzinfakt, Über- oder Unterzuckerung, eine Panikattacke bei anderen erkennen und schnell helfen zu können? Die Wahrscheinlichkeit, so etwas zu erleben, als Betroffener oder als derjenige, der gerade in der Nähe ist, ist ungleich höher.