In Antwort auf cree_12103577
Nicht fragen wie, sondern es einfach tun.
Wenn du so eine Frage stellen musst, taugst du vermutlich nicht zum Religionsgründer, sorry. Um als religion "offiziell anerkannt" zu werden, müsste es eine gemeinnützige Organisation sein, was hier bei Religionen bzw. Sekten nicht ganz einfach ist, da die Kirchen in diesem Bereich viel Einfluss haben und keine Konkurrenz mögen.
In den USA ist das einfacher, da kann jeder eine Kirche gründen (was hier im Prinzip auch geht, zumindest als Verein - jede Sekte, Freimaurerloge oder sonstige, mehr oder weniger spirituelle Organisation ist ein eingetragener Verein) und vergleichsweise leicht als religiöse Organisation anerkannt werden (was einem z.B. das Zahlen von Steuern erspart).
Allgemein würde ich sagen, entwickle eine einigermaßen neue (wenigstens dem Anschein nach) und in sich geschlossene Lehre und packe noch ein paar eindeutig absurde Elemente hinein - das schweißt zusammen, gibt ein Gemeinschaftsgefühl gegenüber den "Ungläubigen". Dann ein paar Leute davon überzeugen, regelmäßige Treffen veranstalten (ein paar Rituale können an diesem Punkt nicht schaden), Verein gründen, Website basteln... fertig.
PS: die Behauptung, dass Gott (nur) zu dir spricht und dich zu Seinem letzten Propheten bzw. Seiner letzten Prophetin gemacht hat, scheint immer ganz gut zu ziehen, ist aber nicht unbedingt erforderlich (Baghwan/Osho war z.B. erklärter Atheist, kam aber als Sektengründer bekanntlich ganz gut zurecht; Aleister Crowley posulierte "es gibt keinen Gott über dem Menschen" und hat damit noch viel mehr Anhänger gefunden, allerdings lief es zu seinen Lebzeiten noch nicht sonderlich gut).
Was Du jetzt meinst, ist eine eigene Kirche
Klar kann man seinen eigenen Verein aufmachen, man klaut hier ein paar Ideen, da macht man mit irgendwelchem Blödsinn auf sich aufmerksam und wenn man dann mit genügend Charisma gesegnet ist, finden sich sicher ein paar Leuts, die einem hinterher laufen.
Baghwan & Crowley sind schöne Beispiele für Kulte, die kurz aufflammen und dann wieder verschwinden, beide beriefen sich auf "das alte Wissen", kombinierten das geschickt mit zeitgenössischen Ideen und schafften ein relativ erfolgreiches Modell. Dieses "leben in der eigenen Verantwortung" traf den Geist der Zeit, würde heute vermutlich auch noch so einige ansprechen, aber Sannyasins oder Anhänger Crowleys findet man heute nur noch selten.
Mich würde dagegen interessieren, vermutlich habe ich den Thread zu salop formuliert, ob man in der heutigen Zeit und mit den heutigen "aufgeklärten" Menschen noch eine Religion starten könnte, die es auch in tausend Jahrn noch gäbe.
(Soll eine rein theoretische Überlegung sein)
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