an0N_1224860599zZwei dinge...
die mir nicht recht gefallen:
einmal, hier gibt es keine 'chefs'.
es gibt menschen hier, von denen man öfter liest, die sich schon lange mitteilen, und die man dadurch 'kennen lernt'. mit der zeit weisst du über einstellung und charakter, und es reichen ein paar sätze des jenigen. du weisst schon, wer deine einstellung teilt, und wer auf angriff geht - wie im normalen leben.
als 'neuer' kann dich keiner einschätzen. und wie du dann in den wald rufst...
bei einem beitrag steckt doch jeder erst mal seine position fest, anders geht es nicht. sind die meinungen grundverschieden, prallt man auch schon mal aneinander.
daraus mache ich dann ein gespräch, in dem ich gegenargumente liefere.
oder ich verurteile die andere meinung einfach nur, ohne konkrete punkte und noch näher auf das eigentliche thema einzugehen. natürlich interessiert mich dann auch nicht der hintergrund der anderen, und ich frage nicht, wie sie zu solchen gegankengängen kommen.
nochmal, es geht nicht um rechthaben - wie mich das wort ankotzt - es geht um meinungsaustausch.
was mich an diesem forum am anfang erstaunt hat - und weshalb ich immer öfter hier bin - ist genau das level vieler hier.
das, was du so kritisierst.
ein angenehm hohes niveau. eine menge leute mit einer menge wissen, mit ihrer eigenen meinung, und dem nötigen humor auch für ernstere dinge. und wenn sie das anbringen, fühle ich mich im gegensatz zu dir nicht angegriffen, und auch nicht minderwertig. es macht die sache schön bunt und interessant und lesenswert. (eine liste, wenn ich besonders gern lese, setz ich aber nicht rein ;-) )
ich habe von anfang an nie das gefühl gehabt, das ich als störend empfunden werde, oder das mich die 'alteingesessenen' lieber heute als morgen wieder rauskicken wollen. und 'neu' - relativ - bin ich hier auch.
das hier jemand mehr zu sagen hat als andere ist mir noch nicht aufgefallen.
ausserdem - du kannst ja sachlich kontern. auch das ist die kunst des gespräches miteinander. sich ein bisschen in die ecke drängen zu lassen/gedrängt zu werden, um dann einen verbalen 'gegenzug' zu starten. dazu braucht man natürlich hintergrund. nur mit dem fuss aufstampfen reicht nicht.
zum zweiten punkt:
ich mag es gar nicht, wenn mit 'das-machen-die-anderen-schliesslich-auch' gekontert wird, und man sein eigenes handeln so entschuldigt.
ausserdem drehst du dich so im kreis. du kritisierst, und machst das gleiche. solche aktionen machen schnell unglaubwürdig.
es kommt oft vor, das hier missverständnisse entstehen.
man sollte sich vor augen führen, wie das system aufbebaut ist. keine mimik, keine gestik, keine betonung, kein reeles gegenüber. alles, was du liest, liest du mit deiner eigenen betonung und laune. besonders, wenn du von deinem gegenüber noch nie etwas gelesen hast, ist das einschätzen sehr schwer.
vielleicht hift dir folgendes:
einen beitrag mit meiner meinung zu setzten, könnte damit anfangen, zu überlegen, wie der andere das auffassen würde. und zwar ohne vorgeschichte, ohne kenntniss von mir.
schreib ich lieber " meine meinung ist...was sagt ihr dazu, wie denkt ihr darüber ?" oder "wer das und das so macht, ist dumm, denn ich mach es anders..."
beispiel - zu sagen, das spenden an organisationen, in denen es um tiere geht, seriös sind, lässt nur die schlussfolgerung zu, das andere spendenorganisationen NICHT seriös sind. was natürlich quatsch ist.
und so ist jeder dritte/vierte satz von dir - vielleicht unbewusst - ein angriff geworden.
besser ist es, erst mal ein gespräch zu beginnen, in dem die grenzen langsam abgesteckt werden, und gedanken einfliessen können.
eine diskussion muss nicht immer zu einem einheitlichen ergebnis kommen - das wäre utopie. aber wenn alle parteien sich mit dem thema, von den verschiedenen blickwinkeln aus betrachtet, auseinander setzen, kann das durchaus horizonte erweitern. nur dazu sind diskussionen da. nicht dazu, das alle einheitlich denken und in die selbe richtung marschieren. dieses wunschdenken birgt gefahren.
wenn ich mir meine eigene meinung bilde, und mit ihr konform gehe, heisst das nicht automatisch, das ich schon alles über das thema gedacht/gewusst/überlegt habe. es kann noch weiter gehen. und da helfen meinungen von ausserhalb ungemein.
wichtig ist es eben, wie ich frage (oder ob ich überhaupt frage, und so an anderen meinungen interessiert bin).
es gibt nur sehr wenig themen, die keine zwei seiten haben, bzw. bei denen die schlechte seite so überwiegt, das keine diskussion stattfinden kann, sondern höchstens ein austausch.
sollte also eine diskussion, ein gespräch nicht geführt werden können, liegt es nicht am heiklen thema, sondern einzig an der fehlenden bereitschaft, auf andere einzugehen.