Kurz vor JGA und Hochzeit mit Freundin brechen?

Hallo ihr Lieben,

ich habe ein Problem: Ich möchte eigentlich den Kontakt zu meiner Freundin abbrechen, weil ich schon seit Längerem das Gefühl habe, dass sie sowieos andere Prioritäten hat und sich das seit Monaten sehr "unausgeglichen" anfühlt. Ich bräuchte Ratschläge, wie ich damit umgehen soll - ich möchte das nämlich so "sanft" wie möglich für uns beide klären.

Eine kleine Vorgeschichte: Andrea (Name geändert) und ich haben uns im Studium kennengelernt und waren sofort auf einer Wellenlänge. Wir haben 1x im Monat etwas zusammen gemacht und uns da noch regelmäßig zu Vorlesungen und Pausen gesehen. Nach etwa zwei Jahren hat sie ihren Freund kennengelernt und ab da war ich abgeschrieben, was ja auch in Ordnung war - man kennt es ja, die honey moon Phase. Danach hat sie nur noch Double Dates mit befreundeten Pärchen gemacht. Ab dieser Zeit hat sie auch auf WhatsApp-Texte nur noch 1-2x im Monat geantwortet. Das hat mich damals schon furchtbar aufgeregt, weil selbst wenn man kaum aufs Handy schielt und beschäftigt ist, dann hat man doch zumindest Zeit für ein kleines Telefonat oder ein kleiner Text, dass man gerade beschäftigt ist.
Danach habe ich den Kontakt mit ihr abgebrochen und ihr einen Text geschrieben, dass ich mich für die gemeinsame Zeit bedanke, aber nicht sehe, wie das weitergeht, weil ich mich außen vorgelassen fühle (...für andere Freunde hatte sie nämlich immer Zeit für Texte und zum Ausgehen) und das ich mich aus Selbstschutz zurückziehen möchte, weil ich merke, wie sehr mich das doch belastet. Wir hatten dann 3 Jahre lang keinen Kontakt mehr.

Ich bin danach wieder per Text auf sie zugegangen und wir haben uns gegenseitig entschuldigt und uns getroffen - es war fast alles wie vorher, sehr schön und ausgelassen. Danach ging es aber direkt wieder los: Sie antwortet 4-8 Wochen nicht, Treffen kann man mit ihr nur zwei Monate im Voraus planen. Das gibt mir persönlich das Gefühl, einfach keine Priorität in ihrem Leben zu haben.

Vor wenigen Wochen wurde ich dann zu ihrem JGA eingeladen und natürlich auch von ihr zu ihrer Hochzeit. Erst da ist mir aufgefallen: Ich freue mich gar nicht. Ich freue mich für sie und ihr Glück, aber ich habe gar keine Lust, zu diesen Events aufzutauchen. Ich kenne die ganzen Mädels beim JGA nicht, weil das ihre "Mädelsgruppe" ist, in die ich nie integriert wurde. Und ihre Armut an Kontakt lässt mich auch eher enttäuscht und traurig zurück.

Meine egoistische Seite sagt: Geh nicht hin. Sag der Brautjungfer und der Braut Bescheid, dass man einfach nicht mehr so richtig zueinander findet und brich den Kontakt ab. Meine soziale Seite sagt: Mach das nicht vor ihrem JGA und ihrer Hochzeit, das wird ihr wehtun und sie werden über dich lästern, wenn du aus den Gruppen gehst. Außerdem verlierst du deine einzige "Freundin".

Das Problem mit mir ist halt, dass ich nie Freunde hatte. Sie war die erste Person in meinem Leben, die auf mich zugegangen ist und mit der ich irgendwie Kontakt hatte. Ich weiß, dass ich zum Teil nur an ihr festhalte, weil ich weiß, dass ich danach wieder niemanden habe. Aber das ist irgendwie nicht richtig und ich weiß das auch. Weil sie gibt mir nicht wirklich etwas auf freundschaftlicher Basis und wenn sie sich alle 2 Monate mal meldet bin ich wie so ein aufgeregter Hund, der sich freut, mal überhaupt ein Leckerli zu bekommen.

Was sagt ihr dazu? Ich bin echt ratlos.

Liebe Grüße
Shisary