Anzeige

Forum / Gesellschaft & Leben

Keine Angst vor plastischer Chirurgie

Letzte Nachricht: 6. Mai um 20:43
schnuckweidev
schnuckweidev
24.04.23 um 7:39

Ich habe vor einen kleinen Eingriff machen zu lassen. Ganz ohne medizinische Notwenigkeit. Einfach weil ich mir davon verspreche, mich hinterher schöner zu fühlen und selbst besser annehmen zu können.

Vorhin erzählte ich einem Bekannten, dass ich nachher einen Termin beim plastischen Chirurgen habe.
Da kam irgendwie so eine dezente Panik auf.

Aber wie ist das mit der Schönheitschirurgie?
Natürlich geht es auch mir so, dass ich manche Eingiffe kritisch sehe. Aber geht es am Ende nicht darum, dass der Mensch sich glücklicher fühlt?

Ich rede von einem gesunden Rahmen. Nicht davon, irgendwelche Defizite mit denen man besser so einem Psychotherapeuten gehen sollte, durch eine Operation (oder einer Reihe davon) beheben zu wollen.

Grüße

Mehr lesen

juliax1
juliax1
24.04.23 um 8:14

Kommt ja drauf an, was man machen lässt. Vieles ist auch einfach nur in Mode gekommen, wie Brazilian Butt Lift oder aufgespritzte Lippen. Mittlerweile sind dicke Hintern wieder out und es kommt wieder die ganz schlanke Figur in Mode.

Ich finde, es kommt immer darauf an, wie sehr einem der eigene "Schönheitsmakel" belastet. Und man muss eben auch die Risiken beachten, sich informieren, und dann entscheiden, ob man bereit ist das zu machen.

LG 

Gefällt mir

S
sisteronthefly
03.05.23 um 8:37

Hallo, 

viele Menschen sehen das bestimmt so wie du. Ohne Grund stehen die Plastiker nicht hoch im Kurs. 

Jeder Eingriff ist ein Angriff auf den Körper. Diesen Satz bekam ich vor etlichen Jahren nach einigen geplanten Operationen zu hören und er ist mir sehr präsent. Vermutlich besteht der Unterschied darin, ob man sich einer Operation unterziehen muss, weil man krank ist oder etwas aus ästhetischen Gründen machen lassen möchte.

Für den Körper, so denke ich mir, ist der Unterschied nicht klar. Es gibt ein Körpergedächtnis, welches alles wahrnimmt. Was unser Körper erlebt wird aufgenommen durch unsere Sinnesorgane und in unserem Gedächtnis abspeichert. Das ist mal das Eine. 

Weiterhin bin ich der Ansicht, dass Glück und Zufriedenheit nicht durch Körperbeschaffenheit beeinflusst werden kann. Es entsteht in uns selber und wir können etwas dafür tun, ohne unseren Körper dazu verändern zu müssen. Gerade bei der Thematik "annehmen können" wäre ein Psychotherapeut vielleicht hilfreicher. 

Nichtsdestotrotz gehen viele Menschen diesen Weg.
Die Frage ist, bringt es den Erfolg, den du dir wünscht. 

LG Sis

Gefällt mir

Kannst du deine Antwort nicht finden?

C
cattleya
05.05.23 um 20:00
In Antwort auf sisteronthefly

Hallo, 

viele Menschen sehen das bestimmt so wie du. Ohne Grund stehen die Plastiker nicht hoch im Kurs. 

Jeder Eingriff ist ein Angriff auf den Körper. Diesen Satz bekam ich vor etlichen Jahren nach einigen geplanten Operationen zu hören und er ist mir sehr präsent. Vermutlich besteht der Unterschied darin, ob man sich einer Operation unterziehen muss, weil man krank ist oder etwas aus ästhetischen Gründen machen lassen möchte.

Für den Körper, so denke ich mir, ist der Unterschied nicht klar. Es gibt ein Körpergedächtnis, welches alles wahrnimmt. Was unser Körper erlebt wird aufgenommen durch unsere Sinnesorgane und in unserem Gedächtnis abspeichert. Das ist mal das Eine. 

Weiterhin bin ich der Ansicht, dass Glück und Zufriedenheit nicht durch Körperbeschaffenheit beeinflusst werden kann. Es entsteht in uns selber und wir können etwas dafür tun, ohne unseren Körper dazu verändern zu müssen. Gerade bei der Thematik "annehmen können" wäre ein Psychotherapeut vielleicht hilfreicher. 

Nichtsdestotrotz gehen viele Menschen diesen Weg.
Die Frage ist, bringt es den Erfolg, den du dir wünscht. 

LG Sis

> Weiterhin bin ich der Ansicht, dass Glück und Zufriedenheit nicht durch Körperbeschaffenheit beeinflusst werden kann. 

Bezogen auf plastische Chirurgie, die nicht dazu dient, angesichts von Entstellungen ästhetischere Erscheinungsbilder zu bewirken, kann man das vielleicht so sehen - insbesondere bei Eingriffen, die gesundheitliche Risiken überhaupt erst herbeiführen wie bspw dem Einspritzen von Botox und dem Implantieren irgendwelcher dubioser Silikon- oder Kunststoff-Fillerimplantate, etwa bei Lippenaufspritzungen.

Wie heißt es schon bei Juvenal:

Orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
(Beten muss man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei.)

In diesem Sinne und aufgrund der Ungeheuerlichkeiten, die in unserem Gesundheitssystem Alltag sind, räume ich ein:

Bezogen aufs heutige Gesundheitssystem bzw Krankenstandsmanagementsystem kann man sagen, dass man, wenn man sich an einen Arzt oder eine Ärztin wendet, auch wenn er/sie gesund aussieht, was ja echt selten der Fall ist und kein gutes Licht auf diese Branche wirft, heutzutage in der Tat hoffen muss, an keine/n komplett Irre/n zu geraten.

Schon deshalb sind Ärztinnen und Ärzte zu vermeiden. Ich würde mich heutzutage an keinen Arzt und an keine Ärztin wenden solange es noch irgendwelche Möglichkeiten gibt, ohne solche Menschen zurechtzukommen.
Der Gang zur Ärztin oder zum Arzt stellt für mich in der heutigen Zeit den verzweifelten Griff nach dem Strohhalm dar. 

So einen Griff tut man ganz bestimmt nicht wegen gesundheitlich nicht nötiger Eingriffe etwa im Bereich der plastischen Chirurgie.

Nicht mal wegen etwaiger Unnötigkeit des Eingriffs in die körperliche Unversehrtheit, sondern wegen der Gefährlichkeit der Ärzte/Ärztinnen, die den Eingriff durchführen sollen. Dazu kommt noch, dass man sich aufgrund der Unhygiene in Arztpraxen und Krankenhäusern alle möglichen an die Substanz/ans Leben gehenden Krankheiten holen kann.
Beim Russisch Roulette ist man heutzutage sicherer als bei der Ärztin/beim Arzt. Im Swingerclub ist es hygienischer als in dem Schmuddelmilieu, das sich Krankenhaus nennt.

Aber in der Pauschalität, in der der zitierte Satz am Postinganfang dasteht, kann ich ihm trotzdem nicht zustimmen.

Da Gesundheit ein Aspekt der Körperbeschaffenheit ist, könnte man, wenn dieser Satz wahr wäre, die somatische Kurativmedizin ganz abschaffen ohne dass die Leute unglücklicher/unzufriedener leben würden. Die Lebenserwartung würde sich vielleicht senken, aber das würde ja nichts machen, denn die Leute wären ja nicht unglücklicher/unzufriedener.

ZB auch der Körperfettanteil ist ein Aspekt der Körperbeschaffenheit und ich habe Leute gesehen, denen es besser ging und die glücklicher waren, nachdem sie es geschafft hatten, ihre Adipositas in den Griff zu bekommen und abzunehmen und sich zB bei ganz alltäglichen Dingen wie dem Treppensteigen oder beim Bücken zum Schuhebinden wieder leichter zu tun und nicht mehr so sehr mit Kurzatmigkeit zu kämpfen zu haben. Und die auch von den Leuten ganz anders angeschaut wurden.

Davon abgesehen sind wir nicht alle Stoiker, die ihre innere Freiheit nicht von äußeren Gegebenheiten abhängig machen mögen.

Gefällt mir

Anzeige
schnuckweidev
schnuckweidev
06.05.23 um 20:43

Mir hat sich in diesem Zusammenhang die Frage aufgetan:
Dürfen nur Menschen schön sein, die schön geboren wurden?

Ich habe manchmal das Gefühl, dass so ein bisschen die Einstellung gilt, dass Schönheit die ein Arzt einem herbeiführt, irgendwie nicht gegönnt wird oder als wertloser gilt als jene, mit der man von Geburt an gesegnet ist.

So bekommt für die Nasen-OP vielleicht nur derjenige weitgehend verständis, der wirklich eine sehr auffällig unattraktive Nase hat. Und attraktivität lässt sich in einem gewissen Rahmen ja tatsächlich messen.

Natürlich wir des heikel, wenn es um Trends geht.

Aber ich denke, dass Zufriedenheit mit dem Äußeren auch zu mehr Zufriedenheit im inneren führen kann.

Aber mancher ist da auch recht sorglos.
Wenn ich z.B. sage: Wenn ichs mir aussuchen könnte, hätte ich einen größeren Busen, dann kmmt ganz schnell: Also da kann man doch ganz leicht was machen...

Ich bin im Grunde Freund der Body-positivity-Bewegung und ich habe schon das Gefühl, dass es heute mehr Diversität beim Schönheitsempfinden gibt.
An sich eine positive Entwicklung.

Aber wann geht man zu viel Risiko ein?
Ich bin ziemlich sicher, dass schon allein Nagellack eingeatmet weniger gesund ist, als ihn nicht einzuatmen

Oder was ist mit Bleaching oder auch aggressive Haarbehandlungen oder Laserbehandlungen zur Haarentfernung?
Auch da hast du ein gesundheitliches Risiko. Das viele Frauen und Männer selbstverständlich eingehen.
Und für die Anwendung gibt es auch keine gesundheitlichen Gründe.
Oder Tattoos, Piercings.
Alles nur für die Schönheit und das eigene Empfinden.

Ich kenne z.B. Frauen, die sich den Bauch haben straffen lassen nach ihren Schwangerschaften. Da hat alles: Dein Körper hat großartiges geleistet! nicht geholfen. Und dass die Frauen nicht glücklich waren, obwohl körperlich gesund, kann ich auch gut verstehen.

Gefällt mir

Diskussionen dieses Nutzers
Anzeige
Anzeige