Stellt der Islam in Deutschland eine "kulturelle Bereicherung" dar?
Oder seppariert sich eine "islamische Parallelgesellschaft"?
Diskutieren lässt sich dies z.B. anhand von Duisburg-Marxloh, da dieser Stadtteil nicht nur einen starken islamischen Bevölkerungsanteil hat, sondern hier derzeit eine der größten Moscheen Deutschlands gebaut wird.
Das ZDF hat 2 Beiträge über den Stadtteil Marxloh gesendet, deren Transkripte das Eröffnungsposting dieses Threads darstellen sollen.
http://www.youtube.com/watch?v=MWxIzBiqXm4
Zitat:
ZDF-heute in Deutschland, Beitrag Marxloh
"Marxloh.
Ein Stadteil von Duisburg im Ruhrgebiet. Einmal ein Stadtteil von Arbeitern und Angestellten, jetzt leben hier Migranten aus aller Welt.
Barbara Jakobs ist eine von den übriggebliebenen Deutschen im Stadtviertel. "Die Deutschen ziehen ja alle weg, weil die sich nicht mehr heimisch fühlen in ihrem eigenen Land, oder in ihrer eigenen Stadt hier."
Jedes dritte Kind in Duisburg ist nicht-deutscher Herkunft, Tendenz steigend. Prognosen gehen davon aus, daß in ein paar Jahren im Ruhrgebiet die Hälfte der Jugendlichen keinen deutschen Pass haben wird.
Jürgen Brand, Stadtdirektor Duisburg: "Es ist das Problem mit der Jugendarbeitslosigkeit in Duisburg. Sie ist bei den Migrantenkindern erschreckend hoch, und es gibt Probleme in der Entwicklung des Stadtteils, er nimmt schon deutliche Züge einer Parallelgesellschaft an." Ein Zeichen für Parallelgesellschaft und Integration zugleich ist die neue Mosche in Marxloh, hier im Modell, mit Begegnungszentrum für Muslime und Christen.
Zeichen auch, für eine andere Bevölkerungsstruktur in deutschen Städten. Harald Michel, Institut für angewandte Demografie: "Zum Beispiel muß eine deutsche Gesellschaft lernen, dass man in bestimmten Bereichen, in Kommunen oder in anderen Einrichtungen/Einheiten, sich in der Minderheit befindet, das heißt also, eine Minorität unter anderen. Wir sprechen ja dann von einer >Multi-Minoritäten-Gesellschaft<, die dann nicht nur so am Horizont steht, sondern in den städtischen Räumen dann Realität wird."
Wenige Städte haben Konzepte für diese Entwicklung: Gleiche Bildungschancen und Sprachförderung werden in Duisburg ganz groß geschrieben.
Von dem Idealbild einer "Integration" der Migranten hat sich die Stadt wohl schon verabschiedet: Sie spricht realistischer von einem "friedlichen Zusammenleben"."
http://www.youtube.com/watch?v=yGHDYSE\_tMw
Zitat:
ZDF-Beitrag Reporter, Thema Marxloh
(Marxloh)
Der Alltag von Barbara Jakobs hat sich, in dem von Türken dominierten Stadtteil, verändert. Um hier leben zu können, lernte sie türkisch. Allein schon deshalb, weil es hier kaum noch deutsche Läden gibt. Beim türkischen Metzger kann Sie jetzt auch ihr Fleisch bestellen. (Verkaufsgespräch zwischen Frau Jakobs und dem türkischen Metzger auf türkisch).
Reporter: "Als sie hier her gezogen sind, wie mussten Sie sich da umstellen?"
Frau Jakobs: "An für sich gar nicht, damals war das ja auch noch nicht SO extrem mit den Türken hier. Da gab et, nh, da war der Ali Baba als einzigste Imbissbude, also Döner-Bude, hier damals wie ich hier hingezogen bin. Ja, ein paar türkische Teestuben. Aber so an Geschäften warn et vielleicht ein oder zwei. Aber jetzt ist dat ja extrem: Allet fast in türkischer Hand."
In den vergangenen 15 Jahren hat der Stadtteil sein Gesicht komplett verändert. (Frau Jacobs unterhält sich mit einer Bekannten auf türkisch) Fast alle deutschen Geschäfte sind mittlerweile weg, nach und nach zogen Ausländer in die Läden. Nicht alle Deutschen im Viertel kommen damit zurecht.
Etwas abseits von der Hauptstraße betreibt Barbera Jakobs, zusammen mit Freundin Daniela, einen Scond-Hand-Laden. Dass ihre Kunden hauptsächlich Ausländer sind, stört sich nicht.
Und auch nach Feierabend gehen die beiden eher ins Kaffeehaus, als in eine der wenigen Kneipen. Auf die Frage nach deutschen Freunden müssen beide lange überlegen: Barbara Jacobs, Daniela: "Die Linda ist Italienerin, der Arthur ist Russe, der Baldam ist Türke, eigentlich gar keine Deutschen dabei." Jackobs: "Doch der Kevin!" Daniela: "Ah ja, der Kevin!"
Integration, einmal anders herum. Um hier zurecht zu kommen, passen sich die Deutschen im eigenen Land an.
Daniela: "Die haben im Wochenanzeiger wohl 'nen Bericht geschrieben, dass in Marxloh die Deutschen die Ausländer sind, und nicht die andern. Ist natürlich schon heftig dann, wenn die so wat geschrieben haben." Jakobs: "Nein, aber ich sach' mal, die Deutschen sind ja nun in der Minderzahl - hier."
Und jetzt auch noch die neue Moschee für 1200 Moslems. Barbara Jakobs zeigt uns, das es bereits jetzt schon 3 Moscheen in Marxloh gibt. Sie sorgt sich um ihr Viertel, und befürchtet, wie viele Deutsche hier, noch stärkere Veränderungen. Auf diesem Gelände soll die Moschee, mit 34 Meter hohem Minarett, für 7,4 Millionen Euro entstehen. Fast die Hälfte zahlen Nordrhein-Westfalen und die EU.
Reporter: "Die Moschee, die jetzt hier gebaut wird, meinen Sie das wird noch mehr Deutschen zum Problem werden?" Jakobs: "Ja, schätz ich doch mal. Weil, durch diese Moschee, die ist dann ja jetzt bombastisch, sach ich mal, und da werden dann auch von außerhalb noch Türken angezogen werden. Und dat is ja jetzt ein Problem, wir haben jetzt schon genuch."
(Der Beitrag wird dann fortgesetzt, es geht, bei einer Streifenfahrt mit zwei Polizisten, um Kriminalität in Marxloh, danach um die in Marxloh lebenden Jugendlichen)