myra_877605Ich habe ja schon bei einigen Heimen/Internat/Foerderheim gearbeitet.
Wenn Kinder und Jugendliche so untergebracht sind ist der Personalschlüssel wirklich um einiges besser als in Pflegeheimen.
Dann fange ich mal an.
Ich habe schon in einem Kindeheim gearbeitet. Das ist keine einfache Aufgabe. Die Kinder waren alle fit, also keine Behinderungen usw. Alle diese Kinder hatten Eltern, waren aber aus verschiedenen Gruenden aus der Familie genommen worden. Ich hatte eine Gruppe Jungs im Alter von 14 bis 17 Jahren. Es waren 10 Kinder in einer Gruppe. Man war in der Regel allein im Dienst. Nur nachmittags zu zweit in der Hausaufgabenbetreuung und Letnzeit. Ich bin mit den Jungs gut zurecht gekommen und habe mit einigen noch Kontakt.
Dann habe ich auch auch an einer Schule + Internat fuer blinde und mehrfach Behinderte Kinder gearbeitet. Dort waren die Schulklassen wirklich klein und sehr individuell auf die Kinder ausgerichtet. Oft waren nur 4 Schueler in einer Klasse mit 2 Betreuern durchgehend, dann kamen zu verschiedenen Zeiten noch Therapeuten dazu.
An die Schule angeschlossen war das Internat. Dort haben die Kinder in Gruppen von 4 bis 6 Kindern zusammengelebt. Auch da war genuegend Personal vorhanden. Es waren immer 3, manchmal auch 4 Personen im Dienst.
Dann habe ich eine Weile bei einem Foerderheim plus Werkstatt gearbeitet. Dort hat man die Gruppen aus der Schule (bei der ich vorher gearbeitet hatte) uebernommen als die Schulpflicht beendet war. Man hat versucht die Bewohner zusammen zu behalten, weil sie ja schon jahrelang wie eine Familie zusammengelebt haben.
Es war auch wichtig jedem soviel Freiheit und Selbständigkeit zu ermöglichen wie moeglich. Es gab also Bewohner die eigene Apartment hatten und da auch mit ihren Partnern zusammengelebt haben....bis hin zu Schwerstbehinderten Menschen die nichts fuer sich selber machen konnten.
Im Erwachsenenbereich war der Personalschluessel nicht mehr so gut wie bei den Kindern. Aber noch akzeptabel um den Bewohnern gerecht zu werden.
Wir hatten die verschiedensten Mitarbeiter. Das ging von Menschen die sich total aufgeopfert haetten und nicht auf sich selbst geachtet. Da musste ich schon einige male jemanden in mein Buero zitieren und Ueberstundenabbau anordnen.
Es gab aber auch die Mitarbeiter die einfach faul waren, nie mehr gemacht haben als noetig....und auf die man ein Auge haben musste.
Ja.....menschlich eben.
Ich fand es immer ok wie die Bewohner gelebt haben und wie sie betreut wurden.