FKK als Moppel

Also wenn ich im Sommer an den FKK Strand gehe dann sieht man dort alle möglichen Menschen. Schlank, Moppelig, Jung, Alt usw. 
Tue es einfach und genieße es . 

mit FKK beginnen, wenn man nicht damit aufgewachsen ist, ist bestimmt nicht so einfach.
Ich teile sowohl Erinnerungen als auch die Erfahrungen mit dir...
Generallösung bzw. eine richtige Vorgehensweise gibt es da aus meiner Sicht nicht...

Ich war als Kind und Jugendlicher sehr verschämt und es hat mich große Überwindung gekostet. Aber ich habe es nie bereut, mich überwunden zu haben. Heute genieße ich die Freiheit und das Körpergefühl. Hat auch mein Selbstwertgefühl erheblich gesteigert. Mach Dir immer bewußt, dass andere Leute sich am FKK nicht für Dich interessieren. Vielleicht gehst Du auch erstmal wohin, wo es nicht so viele Leute gibt und ziehst erstmal nur das Oberteil aus ? 

Mangelnde Selbstliebe hindert dich daran?

Das glaube ich nicht.

Ich glaube eher, dich hindern Bedenken, nicht gut anzukommen, vor Ort ausgegrenzt zu sein, von allen blöd angeschaut zu werden.

Letztenendes also die German Angst davor, dass die anderen vor Ort auf dich negativ reagieren könnten.

Also nicht mangelnde Selbstliebe, sondern Bedenken hinsichtlich der Mitmenschen. Menschen können ja auch übel sein.

Ich kann dir aber sagen, wenn du am FKK-Gelände ankommst, wirst du von denen, die dort schon anwesend sind, nicht groß als irgendwie besonders wahrgenommen. Weder im negativen noch im positiven Sinn. Jedenfalls nicht anders als anderswo auch, wo die Leute Klamotten anhaben. Allenfalls vielleicht, dass jemandem auffällt, dass du dich noch orientieren musst, weil du offenbar zum ersten mal da bist. Aber das ist ja nicht schlimm. Sozialkompetente Leute können damit umgehen. Auf die Meinungen sozial inkompetenter Leute kannst du eh pfeifen. Oder dass jemandem auffällt, dass du nicht entspannt bist, weil du offenbar noch alles mögliche befürchtest und die Situation für dich ungewohnt ist. Aber das ist auch nicht schlimm und legt sich mit der Zeit.

Mein erstes FKK-Erlebnis hatte ich als Kleinkind, weil meine Eltern uns oft zum FKK mitgenommen haben. In dem Alter hatte ich keine solchen Bedenken. Abgesehen davon gehöre ich derzeit noch zu den Menschen, die sich wegen ihres Aussehens keine Sorgen machen. Von daher hatte ich in Sachen FKK bisher keine "Augen zu und durch"-Erlebnisse.

Es ist wirklich nicht so, dass man sich speziell beim FKK ganz besonders vor den Leuten fürchten müsste. Die Menschen sind sehr verschieden und das sieht man auch beim FKK bzw in der textilfreien Sauna. Die wenigsten sind Top-Models. Der Anteil derer, die sich des Umstandes bewusst sind, dass kaum einer perfekt aussieht, und die damit klarkommen ohne auf andere herabschauen zu müssen, ist ungleich höher als in vielen anderen Umfeldern. Beim FKK rotten sich nicht die Top-Model-Zombies zusammen, um die Moppelchen aufzufressen. Im Prinzip hast du das selbe Spektrum an menschlicher Interaktion wie ausserhalb des FKK-Bereichs auch. Der einzige Unterschied ist, dass die Leute im FKK-Bereich es nicht ungewöhnlich sondern ganz nett finden, keine Klamotten anzuhaben. Es begegnen einem da alle Sorten Menschen(, bis auf die Sorte, die es nicht mag, nackt gesehen zu werden und die deshalb nicht zum FKK geht). Es werden keine besonderen Anforderungen an einen gestellt. Im Prinzip reicht die Sozialkompetenz, die man auch dort an den Tag legen sollte, wo die Leute angezogen sind, vollkommen aus.

FKK hin oder her bist du ein bisschen in der Situation, neu hinzu zu kommen. In solchen Situationen fühlen die Leute sich oft wohler wenn jemand da ist, den sie schon ein bisschen kennen und der ihnen hilft, sich zurechtzufinden. Vielleicht kommst du mit deinen Bedenken besser klar wenn du Anschluss suchst an Leute, die FKK machen und dann mit denen zusammen zum FKK gehst anstatt alleine.

> Mach Dir immer bewußt, dass andere Leute sich am FKK nicht für Dich interessieren. 

In der Regel jedenfalls nicht in größerem Maße als an Orten, wo man angezogen ist.

Es kommt auch drauf an, wie die FKK sich gestaltet. Wenn ich auf dem Gelände vom FKK-Verein relaxe und mich rumfläze und Würstchen grille, ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand ein Gespräch anfangen will, weit höher als wenn zB in der Schwimmhalle beim FKK-Schwimmen Bahnen geschwommen werden und die Leute mit dem Bahnenschwimmen beschäftigt sind.

Ja. Sicher ist es auch schwieriger, die Hemmungen zu überwinden, je älter man ist. Ich würde auch nicht gleich in einer Schwimmhalle damit anfangen, sondern vielleicht am Meer oder einem großen See, wo entweder viel Strand ist oder es nicht so voll, oder am Besten Beides gleichzeitig. Und dann haben Frauen ja auch den Vorteil, dass sie sich in zwei Etappen dran gewöhnen können. Aber wenn man sich mal überwunden hat, ist es einfach ein schönes Gefühl und später macht es einem dann auch nichts aus, sich mit Anderen FKKlern nackt zu unterhalten, auch wenn man sich kennt. Ist alles mehr oder weniger Gewohnheitssache. Nur muß man halt erstmal ein bißchen Mut aufbringen. Das nimmt einem niemand ab.

Wie gesagt, bin ich von kleinauf mit FKK aufgewachsen. Hatte da also keine großen Eingewöhnungsprobleme.

Wenn ich mit Leuten unterwegs bin, die zum erstenmal FKK machen und meinen, sich alleine nicht zu trauen, halte ich mich nicht damit auf, sie irgendwie stufenweise an irgendwas gewöhnen/heranführen zu wollen, als ob das was ganz Schlimmes wäre, wo sie einen Mentor brauchen, der ihnen die Hand hält, oder als ob ich sie davon überzeugen müsste, beim Fahrradfahren die Stützrädchen abzuschrauben, sondern mache alles wie immer und erkläre zB was wo auf dem Gelände ist und wie man sich richtig verhält (Sauna-Knigge etc). Bis jetzt lief es immer so, dass die Leute es mir nachgemacht haben und auch gleich von Anfang an ganz nackt rumgelaufen sind wie alle anderen. Es hat in keinem Fall lange gedauert bis sie sich akklimatisiert hatten und nicht mehr dran dachten, dass sie grade nackt sind.
Mit zuviel Herumgeeiere macht man sich doch nur unnötig verrückt.

Ich denke, das muß sie für sich rausfinden, was besser für sie funktioniert. Ist mMn so ähnlich, wie mit Leuten, die gleich ins kalte Wasser springen und welchen, die immer langsam reingehen. Es gibt solche und solche. Schneller ist natürlch der erstere Weg, aber nicnt ganz soviel Überwindung auf einmal kostet vielleicht das langsame Herantasten. Was besser ist, ist wahrscheinlich individuell berscheiden. Ist wahrscheinlich auch ganz anders,, wenn man damit aufwächst, als wenn man es im Erwachsenenalter das erste Mal macht.

Sicher ist es ein Unterschied, ob man damit aufwächst oder erst später dazu kommt.
Und es sei jeder/m gegönnt, sich im eigenen Tempo mit den Dingen vertraut zu machen.
Aber ich würde die Überwindungssache nicht hochstilisieren.
FKK auch nicht als "kaltes Wasser" bezeichnen, in das man springe.
Denn das weckt Assoziationen, die die Bedenken vergrößern. Und das wiederum beeinflusst die Wahrnehmung wenn man es ausprobiert.
Äußerlich gesehen ist FKK nicht schwierig. Einfach nur Klamotten aus.
Was das Innerliche angeht: Jede/r nach ihrem/seinem Tempo - so, dass es keinen negativen Stress verursacht. 

Ja klar. Ich wollte damit keine negativen Assoziationen wecken. Es ist natürlich sehr einfach, dauert 2 Sekunden, die Badehose auszuziehen, bei Frauen doppelt so lange. Aber die 2 bzw. 4 Sekunden können halt gefühlt sehr lang werden incl. des Durchringens im Einzelfall. Kann halt vielleicht auch nur jemand nachempfinden, der diese Schamgefühle auch so hatte. Aber ich möchte auch betonen, dass sich der Mut auf alle Fälle lohnen wird für das eigene Körperbild, egal welche Figur man hat und wie alt man ist. Das ist völlig unwichtig. In meiner Stammsauna sind auch viele ältere Leute über 70, manche auch über 80, viele mit den unterschiedlichsten Körperformen und Gebrechen. Das interessiert da niemand.

> Kann halt vielleicht auch nur jemand nachempfinden, der diese Schamgefühle auch so hatte.

Ist anzunehmen. Wenn einem die entsprechende Scham schon von Kindesbeinen an anerzogen wurde, wird sie sich auch nicht allein über das rationale Denken auflösen lassen. Ich hatte schon als Kleinkind, wenn wir zB im Hochsommer im Garten meiner Großeltern nackt rumrennen durften, oder im Freibad noch zu den Privilegierten gehörten, die vom Alter her noch keine Badeanzüge anziehen mussten, oder später als Kind beim Familienurlaub am FKK-Strand bereits beim Ausziehen der Klamotten das Gefühl, dass dabei viele belastende Aspekte der Rolle, die ich im Menschengefüge habe, von mir abfallen. Das ist bei mir bis heute so und hat sich auch noch ein bisschen verstärkt, sodass ich mich oft darauf freue, endlich die Klamotten abstreifen zu können. Das ist genausowenig rational wie die Bedenken anderer Leute, sich beim FKK auszuziehen. Aber fühlt sich für mich gut an. 

> Das ist völlig unwichtig. In meiner Stammsauna sind auch viele ältere Leute über 70, manche auch über 80, viele mit den unterschiedlichsten Körperformen und Gebrechen. Das interessiert da niemand.

Mir passiert es hin und wieder schon, dass meine Körperformen Interesse erregen, aber lassen wir das. 

Ja kann ich gut nachvollziehen.  Bei mir kam auch noch hinzu, dass diese Befreiung von den Schamgefühlen mit dem Ende meiner Pubertät und damit auch mit der sexuellen Entwicklung zusammenfiel. Ich war im Umgang mit Mädchen bis dahin furchtbar verklemmt. Aber seit wir dann zusammen in der Gruppe alle nackt gebadet haben, hat sich das ziemlich gelegt. Es hat mir also auch diesbezüglich sehr geholfen.

Sorry, dass ich hier eine Antwort als Mann gebe:
meine Frau und ich gehen wöchentlich in eine Sauna. Dort sieht man jede Art von Figur. Im Anfang habe ich es noch wahrgenommen, bald aber wurde es Normalität. Niemand muss sich schämen. Der Wert eines Menschen wird nicht durch seine Äußerlichkeit bestimmt.

Mut !

Draußen... unter der Woche an einem See mit FKK-Bereich. Einfach ausziehen und merken, dass nichts schlimmes passiert. Außer eben, dass du die Luft über deinen Körper streichen spürst und nackt die Sonne genießen kannst. Genieß es...  

Mach dir nicht zu viel Gedanken, mach es einfach.
Ich bin von Kind auf daran gewöhnt. Meine Eltern sind in der DDR groß geworden. Da war FKK einfach Standard.

Vom Gefühl her würde man sagen, das man beim ersten Mal zum FKK geht, wenn wenig Leute da sind. Ich würde es aber genau anders empfehlen. Wenn viele Leute da sind, werden einzelne wenig beachtet. Überlege dir, was für dich am besten ist.

Ach ja, etwas mehr auf den Rippen zu haben, ist kein Grund es nicht zu wagen. Wenn dich da jemand anschaut, muss das nicht heißen, das er schlecht über dich denkt. Viel eher wird man angeschaut, wenn man jemandem gefällt.

An den meisten Orte, an denen FKK stattfindet, sieht man das nicht mehr als Schönheitskonkurrenz als an Orten, wo die Leute angezogen herumaufen. Es wird da also auch niemand wegen Schönheitsmängeln disqualifiziert oder so etwas.

Was ich übel finde, ist, dass es doch erschreckend viele Leute gibt, die ihre Körperhygiene nicht auf die Reihe bekommen, was man dann beim FKK mitunter besonders gut sieht, weil es sich da nicht unter Klamotten/Schuhen/Socken verstecken lässt - zB mit Stechwarzen an den Füßen, wild wuchernder, zu sich hochrollenden Zehennägeln führender Nagelpilz, Hühneraugen, Eiterbeulen, ...

Solchermaßen verzierte Leute laufen da mitunter auch ungeniert rum und verbreiten Infektiöses weiter. Die müssten sich Gedanken machen, und nicht diejenigen, bei denen alles in Ordnung ist, aber vielleicht wegen eines Stoffwechsels, für den sie nicht viel können, ein paar nette Rundungen etwas größer sind.

Leute mit Stechwarzen an den Füßen etc. sieht man genauso am Textilstrand. Das hat mit FKK rein gar nichts zu tun.

Okay, dann fahren wir diese Schiene weiter und stellen klug fest: "Moppelige Leute sieht man genauso am Textilstrand. Das hat mit FKK rein gar nichts zu tun."

Vieles, worüber die Leute sich Gedanken machen wenns um FKK geht, spielt nicht nur bei der FKK eine Rolle bzw spielt bei der FKK keine sonderlich andere Rolle als anderswo auch. Das habe ich aber bereits geschrieben.

Abgesehen davon haben unverpflasterte Stechwarzen an den Füßen insofern etwas mit FKK zu tun als das Verbreiten von Stechwarzen einem auch die FKK verleiden kann und ich deshalb zB unverpflasterte Stechwarzen an den Füßen auch bei der FKK kritikwürdig finde.

Wenn jemand bei der FKK moppelig ist, schadet das aber wohl niemandem, und die Leute können sich um ihren eigenen Dreck kümmern anstatt daran herum zu kritteln. Und das wissen die allermeisten Leute beim FKK auch.