Hallo zusammen,
wie habt ihr denn euren 30. Geburtstag gefeiert und erlebt? Das dürfte in den jungen Jahren der letzte runde Geburtstag sein. Insgesamt war ich leider enttäuscht.
Ich bekam zwar Glückwünsche und Geschenke (viel Geld und Süßes) von Eltern und Großeltern, doch das Besondere, was mich wohlwollend an meinen runden Geburtstag erinnern würde, gibt es leider nicht. Von Freunden kamen nur Facebookglückwünsche, in der Arbeit das Gleiche. Ein Kollege gab mir eine Flasche Wein, aber von gesamten Team gab es nichts. Manche werden anmerken, dass das Sorgen der "Ersten Welt" sind und man über alles dankbar sein soll. Doch ein wenig einfallslos empfand ich das Ganze. Zwischen meinem 22., 24, 27. oder 30. Geburtstag merke ich faktisch keinen Unterschied bis auf die Tatsache, dass manche Freundschaften erloschen und andere entstanden.
Und mein Verein vergaß meinen runden 30. Geburtstag gleich komplett. Man kann Corona nicht als Ausrede für alles hernehmen, wir sind im digitalen Zeitalter. Ich nehme es so wahr, dass die Leute zunehmend im kleinen Familienkreis feiern. Eine Freundin lud ich im November zum Essen ein. Unabhängig von Corona hatte sie keine Zeit, denn ich änderte meine Einladung auf Kaffee, was ja im November noch möglich blieb. Als sie 3 Tage vorher absagte, lud ich eine Vereinskollegin zu mir nach Hause zum Kaffee ein. Dafür konnte diese Frau auch keine Zeit finden. Ich persönlich hätte wenigstens ein Geschenk mit der Post oder dem Paketdienst geschickt, wenn mich jemand zum Geburtstag einlädt und ich nicht kommen kann.
Ich selber bin kein Fan von großen Parties. Daher tangiert mich die Coronakrise eigentlich nur wenig. Die geschlossenen Diskos, abgesagten Konzerte und nun nur sehr beschränkt offenen Gaststätten tangieren mich nur im Bereich der Gaststätten. Eine riesige Fete hätte mich ohne Krise auch nicht gereizt. Hoffnung setzte ich daran, dass die Leute offener werden und sich mehr tiefergehende Chats und Gespräche entwickeln. Wenn man sich nicht treffen kann, dann gibt es ja so viele andere Medien, die es vor 40 Jahren bis auf die Post nicht für den Durchschnittsdeutschengegeben hätte: Telefon, E-Mail, Twitter, soziale Netzwerke, Skype.