Documenta
findet dieses Jahr zum 13. Mal statt.
Jedes Mal gibt es Vorfälle zu diesem Anlass, wie dieses Jahr auch. Allerdings rückt dieses Jahr die katholische Kirche im Rampenlicht.
"Kunst muss Konkurrenz aushalten" - Streit um Skulpturen in Kasseler Kirche hält an
Kassel (dapd-hes). Der Streit um die Kunstausstellung in einer Kasseler Kirche während der in einer Woche beginnenden documenta geht in eine neue Runde. Der Bildhauer Stephan Balkenhol wehrte sich am Freitag mit deutlichen Worten gegen Angriffe von documenta-Chefin Carolyn Christov-Bakargiev. Er wirft der Leiterin der weltweit größten Ausstellung zeitgenössischer Kunst "absolut unkünstlerisches" Verhalten vor.
Hintergrund ist ein seit Wochen öffentlich ausgefochtener Streit zwischen den beiden, weil Balkenhol in unmittelbarer räumlicher Nähe und zeitlich parallel zur documenta 13 in der Kasseler Kirche St. Elisabeth Skulpturen mit dem Thema Menschenbilder zeigen wird. Entfacht hat sich der Zwist, als Balkenhol unter dem Turmdach der Kirche am Friedrichsplatz eine weithin sichtbare Figur installierte. "Kunst muss Konkurrenz aushalten", sagte Balkenhol bei einem Pressegespräch zur Eröffnung seiner am kommenden Sonntag (3. Juni) beginnenden Schau. Die Plastiken des in Kassel aufgewachsenen Bildhauers sind vom bis 18. September im Kirchenschiff sowie auf dem Innenhof von St. Elisabeth zu sehen. Die documenta 13 startet am 9. Juni und geht bis zum 16. September.
"Eigentlich müsste ich mich über die PR freuen", sagte Balkenhol. Aber die ganze Aufregung um seine Ausstellung habe viel Kraft gekostet. Deshalb versuchte er am Freitag zunächst, die Debatte zu umgehen und sprach über das "reizvolle Spannungsfeld" von künstlerischer Freiheit und Religion. Den Steilpass für einen plötzlichen Themenwechsel lieferte er dann doch selbst: In rotenweinseliger Runde habe er am Donnerstag über "das Wahlrecht von Bienen und Erdbeeren diskutiert", sagte der Künstler. Dies galt als versteckter Seitenhieb auf die documenta-Leiterin.
Diese hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, dass sich in einer wahren Demokratie alle äußern dürften und dabei auch Bienen und Erdbeeren erwähnt. Diese Aussage stehe jedoch Christov-Bakargievs Verhalten entgegen, kritisierte er. "Die Kirche ist eine andere Institution, die nicht der documenta unterliegt. Da hat sie sich nicht einzumischen", hielt der Künstler den Angriffen der documenta-Chefin gegen seine Ausstellung entgegen.
Für Dechant Harald Fischer, Vertreter der katholischen Kirche Kassel, ist der Zwist unverständlich. "Religion und Kunst haben zu allen Zeiten und in allen Kulturen in einer engen Beziehung gestanden", sagte er. Die documenta 13 sei für die Ortskirche eine besondere Herausforderung, der sich die Gemeinde stellen wolle. Intention der Balkenhol-Ausstellung sei es, "den documenta-Besuchern einen spirituellen Raum zu bieten, der ihren Erwartungen entspricht". Diözesanbaumeister Burghard Preusler sagte, dass ohne eine parallele Ausstellung fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, zur Kunst der Welt habe die Kirche keine Meinung.
Auch die evangelische Landeskirche hatte anlässlich der documenta eine Schau in der Karlskirche mit dem Künstler Gregor Schneider geplant. Wegen der Auseinandersetzung zwischen der katholischer Kirche und den documenta-Verantwortlichen wurde diese kurzfristig abgesagt.
http://www.welt.de/newsticker/news3/article106405573/Bildhauer-Balkenhol-wirft-documenta-Chefin-paradoxe-Haltung-vor.html
(Abbildung der ca. 1,80 m großen Skulptur im Artikel vorhanden)
Anlässlich dieser menschengroßen Skulptur, die im Kirchenturm aufgestellt wurde, wurde bei der Polizei von Passanten angezeigt, da ein Verdacht eines, der Suizid beabsichtigt, handeln könnte. Erst durch die Presse hörte die Alarmierung der Sicherheitsleute auf.
Documenta ist eine Veranstaltung die einige Jahre im Voraus geplant wird. Wäre der Zwist gar nicht entstanden, wenn sich die erwähnte Kirche einfach angemeldet hätte?
Ist es so, wie die Kirch rechtfertigt? Kunst und Religion sind unweigerlich zusammengehörend?
Zeitgenössische Kunst hat wie viel mit Religion gemein?
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Man könnte
... es noch ein bißchen drastischer ausdrücken. Die Leiterin der Documenta, Frau Christov-Bakargiev hat eine Vollklatsche. Wer ihr Wahlrecht-für-Hunde-Interview in der Süddeutschen liest und dann ihren Anspruch dagegen hält, nur die Documenta dürfe in Kassel ausstellen, solange sie andauert, kann nur zu dem Schluss kommen, daß die Dame als Säugling ein paarmal zu oft vom Wickeltisch gefallen ist.
Allerdings widerspreche ich in einer Hinsicht, wobei der Widerspruch eher der TE als dir gilt. Kunst war besonders im Mittelalter zu großen Teilen religiös geprägt, weil die Kirche einer der größten Auftraggeber war. Das ist heute aber nicht mehr so und damit gilt die These der TE, Kunst und Religion gehörten unweigerlich zusammen, längst nicht mehr.
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Man könnte
... es noch ein bißchen drastischer ausdrücken. Die Leiterin der Documenta, Frau Christov-Bakargiev hat eine Vollklatsche. Wer ihr Wahlrecht-für-Hunde-Interview in der Süddeutschen liest und dann ihren Anspruch dagegen hält, nur die Documenta dürfe in Kassel ausstellen, solange sie andauert, kann nur zu dem Schluss kommen, daß die Dame als Säugling ein paarmal zu oft vom Wickeltisch gefallen ist.
Allerdings widerspreche ich in einer Hinsicht, wobei der Widerspruch eher der TE als dir gilt. Kunst war besonders im Mittelalter zu großen Teilen religiös geprägt, weil die Kirche einer der größten Auftraggeber war. Das ist heute aber nicht mehr so und damit gilt die These der TE, Kunst und Religion gehörten unweigerlich zusammen, längst nicht mehr.
Nicht meine These!
Im Artikel steht:
"Für Dechant Harald Fischer, Vertreter der katholischen Kirche Kassel, ist der Zwist unverständlich. "Religion und Kunst haben zu allen Zeiten und in allen Kulturen in einer engen Beziehung gestanden", sagte er."
Daher rühren meine Fragen.
Das im Mittelalte die Kunst besonders durch den größten Autraggeber, also der Kirche, geprägt ist, kann ich dir nicht widersprechen. Aber einen Punkt kann ich, als Contra, dazu mit hinein bringen, als Frage.
Hat zu der Zeit ein Künstler Erfolg erzielen können, der sich nicht der Kirche, als Auftraggeber, unterwarf?
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Nicht meine These!
Im Artikel steht:
"Für Dechant Harald Fischer, Vertreter der katholischen Kirche Kassel, ist der Zwist unverständlich. "Religion und Kunst haben zu allen Zeiten und in allen Kulturen in einer engen Beziehung gestanden", sagte er."
Daher rühren meine Fragen.
Das im Mittelalte die Kunst besonders durch den größten Autraggeber, also der Kirche, geprägt ist, kann ich dir nicht widersprechen. Aber einen Punkt kann ich, als Contra, dazu mit hinein bringen, als Frage.
Hat zu der Zeit ein Künstler Erfolg erzielen können, der sich nicht der Kirche, als Auftraggeber, unterwarf?
Nunja,
... was heißt Erfolg?
Wenn damit die Frage gemeint ist, ob Künstler auch ohne die Kirche als Auftraggeber von ihrer Kunst leben konnten, kenne ich keine Antwort. Wahrscheinlich lautet sie wie heute so, daß manche es konnten (solche, die beispielsweise für reiche Adelige arbeiteten) und andere nicht.
Oder ist damit gemeint, daß die Werke eines mittelalterlichen Künstlers auch heutigen künstlerischen Ansprüchen genügen? Etwas, wofür er sich damals natürlich nichts kaufen konnte...
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Legitime Frage
Schlussendlich ist nicht die Vergangenheit der Kunst das Thema, sondern die Freiheit, die sie sich heraus nimmt bei der 13. Documenta.
Die Argumentation der Kirche ist schlicht weg weit hergeholt. Und Documenta ist keine Veranstaltung die im Wettbewerbsstreit stehen soll und muss!
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Scheinbar
ist die Diskussion zwanghafter Natur!
Du musst nicht daran teilnehmen.
Die Frage war legitim, weil die Reaktion (Antwort) auf dem Beitrag auch legitim war, sprich vom Schornsteinfeger.
"Hat die Dokumenta etwa Alleinvertretungsanspruch- so dogmatisch und unduldsam?"
Die Frage "Was ist Documenta?" beantwortet dir deine Fragestellung.
Problem?
Danke für das Gespräch!
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Hat jemand
vor auf die Documenta zu gehen, oder war bereits schon dort?
Gibt es hier überhaupt Kunstinteressierte, in diesem "Kulturforum"?
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