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Forum / Gesellschaft & Leben

Afghanische Kultur/Mentalität Pro/Contra

Letzte Nachricht: 7. Juni 2015 um 11:51
A
abhay_12474824
09.06.14 um 13:57

Hallo,
ich bin Afghanin und möchte hier von Afghanen/Nichtafghanen wissen wie ihr zu folgenden Kritikpunkten steht. Ich schätze vieles an der afghanischen Kultur und Mentalität. Das Land hat eine lange Geschichte. Es gibt heute wie damals verschiedene Afghanen.

Doch es gibt auch schlechte Seiten und um die scheinen sich wenig Afghanen/Nichtafghanen Gedanken zu machen:
Seit den Kriegen Mohammeds wurde auch die vorherige afghanische Kultur/Mentalität zerstört/ausgerottet und die vorherigen Religionen/Glaubensformen verboten. Viele Afghanen können heute in Afghanistan nicht ihren (christlichen/jüdischen/atheistischen etc.) Glauben ohne negative Konsequenzen ausleben, da das islamische Regierungssystem es so vorschreibt. Seit dem Islam hat die afghanische Kultur/Mentalität aufgehört sich weiterzuentwickeln bzw. wird das Land stark in seiner Entwicklung eingeschränkt. Und als Nichtislamische/Contra-Islamische Staatsoberhäupter phasenweise an die Macht gelangten, wurden sie immer wieder von den islamischen Oberhäuptern im Lande geputscht.

Die Unterdrückung trifft sogar auf Afghanen zu, die im Ausland bei ihren Familien leben. Das sieht man in den Geschlechterrollen und Familienstrukturen. Viele Familien und junge Menschen leben zwar auf den ersten Blick modern, doch sieht man tiefer in ihre Lebensstruktur hinein erkennt man die Dominanz der islamischen Einflüsse unter denen viele leiden und denen sich viele ungewollt beugen müssen. Frauen dürfen z.B. keine Nichtmuslime heiraten, bei Männern wird manchmal ein Auge zugedrückt aber Frauen müssen immer noch mit Ausstoß aus der Familie bzw. Mord rechnen. Zudem gilt es immer noch als verpönt, wenn junge Leute erst spät heiraten wollen oder einfach nur lange zusammen sein wollen, bevor sie heiraten. Außerdem herrscht immer noch die Familienstruktur, dass die ältesten Männer das sagen über die Familien haben und dies geschieht oft nach islamischen Regeln. Will ein junger Mensch oder Personen im mittleren Alter oder eine ganze Familie den Islam ablehnen werden diese Personen immer noch mit Aggressionen, Drohungen, Erpressungen, Druck, Manipulationen oder Ausschluss aus der Familie bzw. Mord bedroht.

Viele Afghanen haben nicht den Mut sie selbst zu sein, und gehen lieber mit der Masse mit. In dem Punkt Individualismus und Aufklärung sind sie noch weit entfernt. Man könnte sagen die afghanische Kultur/Mentalität befindet sich noch im europäischen Jahre 1500-1800. Natürlich gibt es viele, die diese Kultur/Mentalität aus einer anderen Sicht sehen und sie daher befürworten und ihre Begründungen dafür haben egal wie viel dagegen spricht. Jeder kann auch leben wie er will, aber dass man dies nicht (ohne negative Konsequenzen) auch denen gewährt die die von Mohammed/vom Islam dominierte afghanische Kultur/Mentalität ablehnen ist ungerecht. Ich möchte hiermit keine Person verletzend sondern nur auf eine andere Sichtweise hinweisen.

Lieben Gruß.













































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C
carey_12569820
21.06.14 um 17:07

Antwort auf deinen beitrag
Hallo bzw. salam.

(schreibe jetzt alles klein weil ich keine lust hab so viel zu tippen).
erstmal zu meiner Person: ich bin 19 jahre alt und eine hier in deutschland aufgewachsene afghanin bzw. muslima. Ich bin übrigens eine praktizierende muslima, d.h. ich bete und faste (ach auserhalb von ramadan ) und setze mich auch in anderen situationen mit meiner religion auseinander. aber ein kopftuch trage ich nicht.
Du hast in dem punkt, in welchem du erwähnst, dass afghaninen nicht allzuoft einen nichtafghanen heiraten dürfen recht. zweifelfrei. das finde ich auch persönlich schade , da das kultureller stuss ist und nichts mit unserer religion zu tun hat, denn der islam kennt keine nationalität. Siehe prophet Bilal.
Und du hast auch recht damit, dass nichtislamische einwohner afghanistans unterdrückt werden. und obwohl mein glaube, der islam, von dem der in afghanistan lebenden sikhs und hindus weit weit entfernt ist vom inhalt her, empfinde ich mit ihnen mitleid. Es tut mir auch weh, dass in afghanistan Buddhastatuen zerbombt wurden, da sie unser schönstes kulturerbe bildeten.
aber eins möchte ich dir sagen: afghanistan hat keine und hatte noch NIE eine christliche Kultur. Bei allem Respekt, aber die afghanen, die heutzutage dort zum christentum konvertieren, tun das, um hier über missionierschulen asyl beantragen zu können oder weil sie analphabeten und leicht überzeugbar sind. mit solchen Menschen,v.a. den missioniersleuten, die in afghanistan eine art neokolonialismus vorantreiben und uns etwas anzwingen, was in ihrer heimat niemand mehr praktizieren will, weil da alle agnostiker oder atheisten sind, finde ich barbarisch.
Und sag bitte nicht, dass sich afghanistan im Jahre 1500-1800 nach europäischem Stand befindet. Ich war zweimal in afghanistan und meine familie dort kommt nur aus der mittelschicht, einige aus der oberschicht. selbst bei den mädchen aus der unteren mittleschicht ist es mittlerweile normal, daheim und auf hochzeiten den kürzesten Mini anzuziehen, und tonnenweise make up aufzutragen, selbst wenn der papa und die mama zehn mal die pilgerfahrt nach mekka unternommen haben.
so freizügig wie die leute dort drüben manchmal sind, so werden die europäer selbst nicht in zwei generationen sein. dasselbe gilt auch für iraner und türken.
Das einzige an unserem land, was uns so hängengeblieben darstellen lässt, sind die afghanische korruption, die infrastruktur, intoleranz gegenüber den ethnien und die behandlung der frauen.
und glaub mir, wenn du historisch etwas mehr informiert wärst, würdest du nicht den islam dafür verantwortlich machen für unsere zurückgebliebenheit.
ps: ich und meine familie, wir sind alle praktizierende muslime, studieren alle, machen auslandssemester auch als FRAU und ziehen vor der ehe aus und keinen juckts ob wir nun einen afghanen oder nichtafghanen heiraten. es tut mir leid für dich, dass aus deinem umfeld die afghanischen "Muslime" , v.a. die männer abends auf die piste gehen und ihren kleinen schwestern nix erlauben. das kenne ich alhamdulilah nicht.

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N
nandag_12121285
07.06.15 um 4:03

Antwort
Hey...
also als ich dein Kommentar gelesen habe war ich ziemlich schockiert, ich bin auch Afghanin und du bist die erste Afghanin von der ich sowas höre. Ich habe noch nie mitbekommen das eine Afghanin/Afghane seine Kultur und Tradition so schlecht gemacht hat wie du...alles was du aufgelistet hast gehört zu Afghanistan. Es ist einfach unsere Kultur unsere Tradition und unsere Religion auf die wir stolz sein können und stolz sind...das macht uns eben aus...ich glaube kaum ein deutsches Elternpaafreut sich wenn die Tochter sagt das sie ein Türken oder allgemein einen Ausländer heiraten will...und so ist das auch bei uns....jedes afghanische Mädchen das ich kenne liebt genau dies...ich weiss nicht was dir widerfahren ist das du deine eigenen Landsleute als Menschen aus dem letzten Jahrhundert darstellen musst aber das was du geschrieben hast stimmt einfach nicht. ..die die damit aufgewachsen haben auch keine Probleme damit. Jedes Land hat seine Mentalität und dies ist eben unsere! Bitte kehre nicht alle unter einem Kamm...niemand wird gezwungen...selbstverständlich gibt es irgendwo solche die ihre Tochter zwingen einen älteren zu heiraten oder so...aber solche gibt's überall und das sind einige wenige... und als Titel schreibst du pro/contra aber das einzige was du getan hast war nur negative Kommentare abzugeben...

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A
an0N_1302218499z
07.06.15 um 11:51
In Antwort auf nandag_12121285

Antwort
Hey...
also als ich dein Kommentar gelesen habe war ich ziemlich schockiert, ich bin auch Afghanin und du bist die erste Afghanin von der ich sowas höre. Ich habe noch nie mitbekommen das eine Afghanin/Afghane seine Kultur und Tradition so schlecht gemacht hat wie du...alles was du aufgelistet hast gehört zu Afghanistan. Es ist einfach unsere Kultur unsere Tradition und unsere Religion auf die wir stolz sein können und stolz sind...das macht uns eben aus...ich glaube kaum ein deutsches Elternpaafreut sich wenn die Tochter sagt das sie ein Türken oder allgemein einen Ausländer heiraten will...und so ist das auch bei uns....jedes afghanische Mädchen das ich kenne liebt genau dies...ich weiss nicht was dir widerfahren ist das du deine eigenen Landsleute als Menschen aus dem letzten Jahrhundert darstellen musst aber das was du geschrieben hast stimmt einfach nicht. ..die die damit aufgewachsen haben auch keine Probleme damit. Jedes Land hat seine Mentalität und dies ist eben unsere! Bitte kehre nicht alle unter einem Kamm...niemand wird gezwungen...selbstverständlich gibt es irgendwo solche die ihre Tochter zwingen einen älteren zu heiraten oder so...aber solche gibt's überall und das sind einige wenige... und als Titel schreibst du pro/contra aber das einzige was du getan hast war nur negative Kommentare abzugeben...

Jeder Mensch liebt seine Kultur
Bedeutet nicht, dass er diese nicht kritisieren darf. Das Gute unterstreichen und das Schlechte so lange kritiesieren bis es sich ändert.

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