Ab wie viel Jahren Bauchnabelpiercing?
Hallo meine Lieben,
ich bin Mutter einer wundervollen 15 jährigen Tochter. Das letzte Wochenende hat sie mich gefragt, ob ich was dagegen hätte, wenn sie sich einen Bauchnabelpiercing stechen lassen würde. Das kam für mich sehr plötzlich. Sie war immer ein sehr unkompliziertes Kind gewesen und hab mich immer gefreut, dass sie mir vertraut und mich als Mama alles fragen kann. Ich habe selber einen Piercing am Ohr und in jüngeren Jahre habe ich mal die ein oder andere interessante Stelle auspropiert. - Kurz um, ich war, was das betrifft, selber nie ein Kind von Traurigkeit. Ich mache mir daher Gedanken, dass ich das nicht ganz neutral betrachten kann. Ihr Vater ist strickt dagegen und in meinem Freundeskreis gehen die Meinungen auch sehr stark auseinander.
Was meint ihr?
Lg D.
Mehr lesen
ich finde 15 ist kein schlechtes alter, und ein bauchnabelpiercing ist schon seit jahren immernoch im trend. ich hab selber eins zum 16. geburtstag bekommen.
1 -Gefällt mir

Ach, das sehe ich ganz entspannt und würde ich mit 15 bei passender Figur locker erlauben. Meine Mittlere ist 11 und bekam vor kurzem ihre zweiten Ohrlöcher. Bei den ersten drängelte und "nervte" sie schon Wochenlang, die bekam sie mit 8 oder 9 und das Gleiche Spiel jetzt mit den zweiten. Sie hätte auch nichts gegen ein drittes oder Nasenpiercing (hätte ich ihr auch erlaubt, wenn der Juwelier die Lizenz dafür gehabt hätte).
Selbst hab ich mein Bauchnabelpiercing seit ich 20 war, meine Schwägerin machte mir das einst zu Hause.
Meine 6 Ohrlöcher machte ich mir (4 davon) als Teenie selber (mein Vater erklärte mir, wie das geht, so als alter Seemann, er hatte auch Ohrringe, natürlich selbst gestochen).
Das Einzige, was ich bis zum 18. nicht erlaube sind Tattoos. Nicht weil ich was gegen Tattoos hätte aber das sollen sie mit 18 dann bitte selbst verantworten. Wer weiß, was sie in 3-4 Jahren von ihrem heutigen Motiv hielten, da höre ich mir nicht an "warum hast du uns nicht davon abgeraten".... Ohrlöcher, Piercings nimmt man bei Nicht-mehr-gefallen einfach wieder raus und alles wäre halb so wild.
Gefällt mir
Ein gutes Piercing-Studio lässt das ab 18 Jahren zu und ein paar ab 16 mit Erziehungsberechtigtem.
Insofern würde sich mir an deiner Stelle die Frage erst ab 16 stellen.
Gefällt mir

Ich sehe das sehr entspannt. Heutzutage gehören Piercings doch zum ganz normalen Erscheinungsbild dazu. Zumal wenn du selbst gepierct bist, ist es doch logisch, dass deine Tochter, das ebenfalls möchte. Besonders ältere Männer sind oft nicht so begeistert davon, weil sie es selbst nicht schön finden. Man kann aber seinen Geschmack nicht seinen Kindern aufzwingen. Spätestens mit 18 werden sowieso ihre Piercings kommen. Es ist ja auch nichts schädliches.
1 -Gefällt mir
Gemäß BGB §106 ist deine Tochter nur beschränkt geschäftsfähig und für den Vertragsschluss über ein Piercing bedarf es der Einwilligung ihrer gesetzlichen Vertreter.
In Hinblick auf die Einwilligung in die Körperverletzung nach StGB §228 kann man sagen, dass die Einwilligungsfähigkeit Minderjähriger eine haarige Sache ist.
Von daher würde ich die Frage, ob du etwas dagegen hast, erst in Angriff nehmen, wenn deine Tochter einen Piercer benennt, der tatsächlich das juristische Risiko eingehen will, eine Minderjährige zu stechen. Und so einen Piercer würde ich mir genau anschauen, denn wenn er um die für ihn damit verbundenen rechtlichen Risiken nicht weiß, dann ist nicht ausgeschlossen, dass er auch anderweitig jenseits von Gut und Böse ist. Und so jemanden würde ich nicht an meiner Tochter herumpieksen lassen.
Gefällt mir
Ich sehe das sehr entspannt. Heutzutage gehören Piercings doch zum ganz normalen Erscheinungsbild dazu. Zumal wenn du selbst gepierct bist, ist es doch logisch, dass deine Tochter, das ebenfalls möchte. Besonders ältere Männer sind oft nicht so begeistert davon, weil sie es selbst nicht schön finden. Man kann aber seinen Geschmack nicht seinen Kindern aufzwingen. Spätestens mit 18 werden sowieso ihre Piercings kommen. Es ist ja auch nichts schädliches.
Nichts Schädliches? Piercingstechen ist ein mit Risiken verbundener Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Bei Allergie und/oder Infizierung kann das unlustig werden. In körperlichen Auseinandersetzungen sind Piercings Punkte, an denen man besonders angreifbar ist.
Gefällt mir
Kannst du deine Antwort nicht finden?

Nichts Schädliches? Piercingstechen ist ein mit Risiken verbundener Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Bei Allergie und/oder Infizierung kann das unlustig werden. In körperlichen Auseinandersetzungen sind Piercings Punkte, an denen man besonders angreifbar ist.
Ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit? 😂 Es ist ja nicht gerade so, dass man als Mutter seine Töchter zum Piercer zwingen müsste. Es ist ja ihr eigener Wunsch und nicht der Wunsch ihrer Mutter, falls du das nicht richtig gelesen haben solltest. Und ja, natürlich besteht das Risiko einer Infektion. Sollte jeden klar sein. Wem das nicht klar ist und wer sich nicht darüber informiert ist meiner Meinung nach selbst schuld und muss es ggf. auf die harte Tour lernen. Dennoch ist es ja bei weitem nicht so, dass so ein Piercing ein Todesurteil ist. Ja, es kann zur einer Infektion kommen. Dann muss das Piercing raus und es muss abheilen. Das kann beim stechen von Ohrlöchern allerdings auch passieren, denn im Grunde sind das auch Piercings, die fast jede Frau hat - und nicht erst mit über 18.
Körperliche Auseinandersetzungen... ich ja nicht ob es normal für dich ist sich zu prügeln? Ich käme überhaupt nicht auf solche Ideen...
Mein Eindruck ist, du magst Piercings einfach nicht und dramatisierst das hier. Ein Piercing ist schließlich keine OP am offenen Herzen.
Gefällt mir
Ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit? 😂 Es ist ja nicht gerade so, dass man als Mutter seine Töchter zum Piercer zwingen müsste. Es ist ja ihr eigener Wunsch und nicht der Wunsch ihrer Mutter, falls du das nicht richtig gelesen haben solltest. Und ja, natürlich besteht das Risiko einer Infektion. Sollte jeden klar sein. Wem das nicht klar ist und wer sich nicht darüber informiert ist meiner Meinung nach selbst schuld und muss es ggf. auf die harte Tour lernen. Dennoch ist es ja bei weitem nicht so, dass so ein Piercing ein Todesurteil ist. Ja, es kann zur einer Infektion kommen. Dann muss das Piercing raus und es muss abheilen. Das kann beim stechen von Ohrlöchern allerdings auch passieren, denn im Grunde sind das auch Piercings, die fast jede Frau hat - und nicht erst mit über 18.
Körperliche Auseinandersetzungen... ich ja nicht ob es normal für dich ist sich zu prügeln? Ich käme überhaupt nicht auf solche Ideen...
Mein Eindruck ist, du magst Piercings einfach nicht und dramatisierst das hier. Ein Piercing ist schließlich keine OP am offenen Herzen.
Unabhängig von dem, was die Mutter tut oder nicht, oder welche Smileys man von seiner Amygdala getrieben einfügt, nimmt derjenige, der das Piercing sticht, wenn man juristische Begriffe verwendet, um den Sachverhalt zu beschreiben, einen Eingriff in das Rechtsgut der körperliche Unversehrtheit vor.
Damit sind für ihn juristische Risiken verbunden - insbesondere dann, wenn es um Minderjährige geht, bei denen sich die Frage stellen lässt, ob deren eigene Einwilligungsfähigkeit hinreichend ist.
Ich habe schon richtig gelesen, dass die Tochter diesen Eingriff wünscht. Aber bei Minderjährigen reicht dieser Umstand allein nicht aus, um für den Piercingstecher Rechtssicherheit herzustellen.
Wenn ein Piercingstecher sich auf solche juristischen Risiken einlässt, kann es gut sein, dass er nicht der Hellste ist. Und so jemanden würde ich nicht an meinen Kindern herumpieksen lassen.
> Körperliche Auseinandersetzungen... ich ja nicht ob es normal für dich ist sich zu prügeln? Ich käme überhaupt nicht auf solche Ideen...
Es reicht, wenn ein anderer auf die Idee kommt, einen körperlich anzugehen. Ich erlebe in Berlin alle Tage alle möglichen Übergriffigkeiten. Das liegt nicht an mir, sondern daran, dass die Menschen gewissenlos sind und Not die Leute auf alle möglichen Ideen bringt. Nachdem ich gesehen habe, wie einer Frau Handtasche und Smartphone aus den Händen gerissen wurden und, als sie den Dieben hinterher rannte, einer ihr das Piercing vom Ohrläppchen gerissen und ihr die Faust in die Fresse geschlagen hat, werde ich mich hüten, gepierct auf die Straße zu gehen.
Deine Suggestion, in einer heilen Welt zu leben, macht dich nicht zu einem besseren Menschen als diejenigen, die in einer nicht ganz so heilen Umgebung überleben müssen.
> Ein Piercing ist schließlich keine OP am offenen Herzen.
Diese tiefgreifende Einsicht wird aber Juristen, die mit Schmerzensgeldklagen ihr Geld verdienen, von nichts abhalten.
Gefällt mir

Unabhängig von dem, was die Mutter tut oder nicht, oder welche Smileys man von seiner Amygdala getrieben einfügt, nimmt derjenige, der das Piercing sticht, wenn man juristische Begriffe verwendet, um den Sachverhalt zu beschreiben, einen Eingriff in das Rechtsgut der körperliche Unversehrtheit vor.
Damit sind für ihn juristische Risiken verbunden - insbesondere dann, wenn es um Minderjährige geht, bei denen sich die Frage stellen lässt, ob deren eigene Einwilligungsfähigkeit hinreichend ist.
Ich habe schon richtig gelesen, dass die Tochter diesen Eingriff wünscht. Aber bei Minderjährigen reicht dieser Umstand allein nicht aus, um für den Piercingstecher Rechtssicherheit herzustellen.
Wenn ein Piercingstecher sich auf solche juristischen Risiken einlässt, kann es gut sein, dass er nicht der Hellste ist. Und so jemanden würde ich nicht an meinen Kindern herumpieksen lassen.
> Körperliche Auseinandersetzungen... ich ja nicht ob es normal für dich ist sich zu prügeln? Ich käme überhaupt nicht auf solche Ideen...
Es reicht, wenn ein anderer auf die Idee kommt, einen körperlich anzugehen. Ich erlebe in Berlin alle Tage alle möglichen Übergriffigkeiten. Das liegt nicht an mir, sondern daran, dass die Menschen gewissenlos sind und Not die Leute auf alle möglichen Ideen bringt. Nachdem ich gesehen habe, wie einer Frau Handtasche und Smartphone aus den Händen gerissen wurden und, als sie den Dieben hinterher rannte, einer ihr das Piercing vom Ohrläppchen gerissen und ihr die Faust in die Fresse geschlagen hat, werde ich mich hüten, gepierct auf die Straße zu gehen.
Deine Suggestion, in einer heilen Welt zu leben, macht dich nicht zu einem besseren Menschen als diejenigen, die in einer nicht ganz so heilen Umgebung überleben müssen.
> Ein Piercing ist schließlich keine OP am offenen Herzen.
Diese tiefgreifende Einsicht wird aber Juristen, die mit Schmerzensgeldklagen ihr Geld verdienen, von nichts abhalten.
Entschuldige bitte, dass ich nicht im Ghetto wohne, wo mich täglich irgendwelche Typen überfallen und verprügeln. Sich deswegen keine Ohrringe anzuziehen ist sicherlich genauso ein super Tipp, wie das man keinen kurzen Rock tragen sollte um nicht vergewaltigt zu werden 🙄
Würde ich in so einem Viertel wohnen wäre ich schon lange weggezogen! Doch ehrlich gesagt glaube ich einfach nur, dass du keine gepiercte Frauen magst und hier irgendwelche Geschichten raus haust, damit sich das bloß keine traut. Deiner Aussage nach müssen die Gefängnisse ja voll von Piercern sein, wenn ich sehe, wieviel junge Mädchen heutzutage gepierct sind. Übrigens werden die Ohrlöcher oft von Juwelieren gestochen. Müssen die dann auch alle ins Gefängnis? Entschuldigung, aber ich finde es einfach nur lächerlich. Du gibts als Elternteile ja eine schriftliche Einverständnis ab. Nach deiner Schilderung, dürfte dann ja auch kein Arzt irgendwelche Eingriffe an Minderjährigen vornehmen, ohne Angst zu haben sich strafbar zu machen.
Gefällt mir
Entschuldige bitte, dass ich nicht im Ghetto wohne, wo mich täglich irgendwelche Typen überfallen und verprügeln. Sich deswegen keine Ohrringe anzuziehen ist sicherlich genauso ein super Tipp, wie das man keinen kurzen Rock tragen sollte um nicht vergewaltigt zu werden 🙄
Würde ich in so einem Viertel wohnen wäre ich schon lange weggezogen! Doch ehrlich gesagt glaube ich einfach nur, dass du keine gepiercte Frauen magst und hier irgendwelche Geschichten raus haust, damit sich das bloß keine traut. Deiner Aussage nach müssen die Gefängnisse ja voll von Piercern sein, wenn ich sehe, wieviel junge Mädchen heutzutage gepierct sind. Übrigens werden die Ohrlöcher oft von Juwelieren gestochen. Müssen die dann auch alle ins Gefängnis? Entschuldigung, aber ich finde es einfach nur lächerlich. Du gibts als Elternteile ja eine schriftliche Einverständnis ab. Nach deiner Schilderung, dürfte dann ja auch kein Arzt irgendwelche Eingriffe an Minderjährigen vornehmen, ohne Angst zu haben sich strafbar zu machen.
Mach dich über die Rechtslage kundig anstatt wild über meine Einstellung zum Piercen zu spekulieren.
Nicht alle Straftaten werden mit Gefängnis bestraft, vieles tut eher dem Geldbeutel weh.
Aber insgesamt gehts eher um Profitgier im Zivilrecht von wegen Schmerzensgeldforderung.
Ärzte dürfen ohne Einverständnis der Eltern nur dann Eingriffe an Minderjährigen vornehmen, wenn sie insofern von Einverständnis ausgehen können, als die Eingriffe dem Schutz höherwertiger Rechtsgüter dienen. Z.B. dem Schutz des Rechts auf Leben. Z.B. dem Schutz der Gesundheit vor schlimmeren Schäden bei Nichtstun. Solches ist beim Piercing nicht gegeben.
Gefällt mir
Hallo meine Lieben,
ich bin Mutter einer wundervollen 15 jährigen Tochter. Das letzte Wochenende hat sie mich gefragt, ob ich was dagegen hätte, wenn sie sich einen Bauchnabelpiercing stechen lassen würde. Das kam für mich sehr plötzlich. Sie war immer ein sehr unkompliziertes Kind gewesen und hab mich immer gefreut, dass sie mir vertraut und mich als Mama alles fragen kann. Ich habe selber einen Piercing am Ohr und in jüngeren Jahre habe ich mal die ein oder andere interessante Stelle auspropiert. - Kurz um, ich war, was das betrifft, selber nie ein Kind von Traurigkeit. Ich mache mir daher Gedanken, dass ich das nicht ganz neutral betrachten kann. Ihr Vater ist strickt dagegen und in meinem Freundeskreis gehen die Meinungen auch sehr stark auseinander.
Was meint ihr?
Lg D.
Ich hätte damit kein Problem!
Viel wichtiger ist doch, daß sie sich Dir anvertraut und mit Dir darüber spricht. Sei stolz darauf und zerstöre das nicht.
Bald wird die die Sachen alleine durchziehen.
Die wird wahrscheinlich gerade dabei sein ihre ersten sexuellen Erfahrungen zu machen und möchte ihrem Freund gefallen.
Übersehe nicht die Verhütung mit ihr zu besprechen!
Gefällt mir
Ich hätte damit kein Problem!
Viel wichtiger ist doch, daß sie sich Dir anvertraut und mit Dir darüber spricht. Sei stolz darauf und zerstöre das nicht.
Bald wird die die Sachen alleine durchziehen.
Die wird wahrscheinlich gerade dabei sein ihre ersten sexuellen Erfahrungen zu machen und möchte ihrem Freund gefallen.
Übersehe nicht die Verhütung mit ihr zu besprechen!
> Übersehe nicht die Verhütung mit ihr zu besprechen!
Falls es wirklich darum gehen sollte, dem Freund gefallen zu wollen, ist es auch wichtig, ihr Standfestigkeit und einen klaren Blick auf die Dinge beizubringen, und beim Abwägen der Frage, was man anderen zuliebe tut, niemals zu vergessen, sich genau zu überlegen, was man sich selbst zumuten kann und möchte und was einem vielleicht doch zuviel werden könnte.
> Die wird wahrscheinlich gerade dabei sein ihre ersten sexuellen Erfahrungen zu machen und möchte ihrem Freund gefallen.
Die "und"-Verknüpfung lässt Interpretationsspielraum.
Der Beweggrund, erste sexuelle Erfahrungen zu machen, _weil_ man dem Freund gefallen will, den es bei Mädchen offenbar öfter mal gibt, hat mich schon immer etwas überfordert.
Insbesondere, als ich in der Pubertät war. Die emotionalen Dynamiken meiner pubertierenden Altersgenossinnen und -genossen, die ich z.B. in der Schule um mich herum beobachten konnte, fand ich damals abschreckend.
Das hat mich seit meiner Jugend dazu bewogen, mich in sexueller Hinsicht lieber nicht auf irgendwelche wilden Abenteuer einzulassen, bei denen ich damals dann nicht gewusst hätte, wie die Mädels das wirklich verbacken, geschweige denn, wie ich ggfs mit deren Seelenschmerz hätte umgehen sollen.
Das war mir damals zuviel seelisches/emotionales Kuddelmuddel, über das ich zu wenig Bescheid wusste - alles, was ich zum Glück wusste, war, dass mir die Abgeklärtheit fehlte, mit so etwas vernünftig umzugehen. Das war für mich ein mir nicht geheueres Minenfeld, bei dem ich nicht einschätzen konnte, wegen was die tickenden Emotionsbomben um mich herum hochgehen könnten. Unsicheres Terrain, von dem ich mich lieber ferngehalten habe.
Als ich 14/15 Jahre alt war, ging bei meinen Alterskolleg/inn/en der Poppwahn los und das damit verbundene Geplärre und Gedöns. Und bei den Mädels die Panik, ob das erste Mal wehtun könnte. Ich dachte immer:
Herrje, wenn ihr Angst habt und euch das stresst, dann lasst es doch einfach noch bleiben - zumindest so lange, bis der Gedanke ein bisschen den Schrecken verloren hat - warum zum Geier gebt ihr euch den Stress, euch auf Sachen einzulassen, die euch noch nicht geheuer sind? Wenn ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Fellkontakt besteht, kann man doch vielleicht auch einfach so behaglich kuscheln und Bauchkraulen.
Ich hatte immer Probleme, nachzuvollziehen, warum sich die Leute solchen Stress antun, anstatt abzuwarten bis die Dinge so liegen, dass es nicht stresst.
Diese bizarre Fixiertheit auf Sex, bei der die Vorstellung von Behaglichkeit in der Liebe völlig auf der Strecke blieb, ging mir damals sehr auf den Senkel, und ich dachte mir immer, dass kein Orgasmus der Welt einem dieses ganze unehrliche und vor allem stressige Affentheater wert sein kann, das die Leute veranstalten. Und hab mich davon ferngehalten.
Mir ist es in dem Alter einmal passiert, dass eine Mitschülerin, mit der ich nie viel zu tun hatte, meinte, mir unter vier Augen ihre Liebe gestehen zu müssen. Ich bin erstmal aus allen Wolken gefallen und dann zu dem Schluss gekommen, dass sie gar nicht in mich verliebt sein konnte, weil sie mich dazu ja hätte kennen müssen, und dass sie wohl eher deshalb in mich verliebt war, weil sie dem allgemeinen Wahn anheimgefallen war, der darin bestand, dass gerade alle meinten, irgendwie verliebt sein zu müssen, und sie anbetrachts der Auswahl mich vielleicht für eins der kleineren Übel gehalten hatte.
Diese Gedanken habe ich ihr direkt so dargelegt, und ihr gesagt, dass sie doch bitte auf dem Teppich bleiben soll, und wir uns ja gar nicht richtig kennen, und dass wir uns ja gerne jederzeit nett unterhalten können, und sie dann auch gerne etwas von meinem gekauften in Alufolie eingeschweisten Rührkuchen und dem Tee aus meiner Thermoskanne abhaben kann, aber dass darüber hinaus nichts laufen wird, weil mich das überfordern würde, und ich mir diese Überforderung nicht antun möchte, und ich diese Überforderung auch niemand anderem zumuten möchte.
Und natürlich wars nicht recht:
Mir wurde von ihren Freundinnen tagelang missgünstig vorgeworfen, ich sei böse, weil ich sie zum Weinen gebracht hätte. Was mich damals noch mehr darin bestärkt hat, mich von allem fernzuhalten, was nach stressigem Drama roch.
Meine männlichen Kollegen, zu denen das von den Mädels leider auch herumgetratscht wurde, meinten, ich sei blöd, denn ich hätte mir die Chance entgehen lassen, sie vielleicht flachzulegen.
Und ich dachte die ganze Zeit: Wieso eigentlich dieser ganze Scheiss? Warum nicht warten, bis die Bewusstseinslage nicht mehr ganz so katastrophal, sondern man innerlich besser sortiert und mental stabiler aufgestellt ist? Bei allen anderen Unternehmungen achtet man darauf, dass eine solide Basis da ist - bloß in Liebesabenteuer soll man sich unreflektiert hinein stürzen... Die beste Strategie, sich und andere unglücklich zu machen.
Was ich mich aber manchmal nachträglich frage, ist, ob es sehr seltsam ist, sich als Junge erstmal lieber auf nichts einzulassen und sich nicht in wilde Abenteuer zu stürzen, um nicht von den sich daraus ergebenden Dynamiken überfordert zu werden?
Gefällt mir