ligninHallo Julia,
also, das Ganze ist ja auch traurig. Vielleicht gibt's ja eine Selbsthilfe-Gruppe in deiner Gegend, wo sich Frauen, welche ebenfalls abgetrieben hatten, treffen. Therapie ist ja schon mal gut, allerdings wenig tröstend, meiner Erfahrung nach...
Vielleicht verlegst du den Trauerort mit der Zeit weiter weg, nach draußen... in der Wohnung kommst du wahrscheinlich öfter am Tag daran vorbei und wirst dann jedes Mal direkt an dein Kind erinnert?! Ich weiß ja nicht, wie deine Umgebung aussieht, aber pflanze doch irgendwo einen Baum oder spende eine Parkbank, wenn du dir das leisten kannst... suche dir ein Café im Nachbarort oder in einem Viertel, wo du sonst nicht hinkommst,... einfach um Distanz zum "Thema" aufzubauen...
Also, jetzt mal zu den kreisenden Gedanken, da gibt es tatsächlich eine Technik, die dagegen hilft und diese kreisenden Gedanken stoppt, auch wenn anfangs vielleicht ein bisschen Übung dazu gehört, und viiielleicht klingt die Schilderung jetzt ein bisschen befremdlich, aber mir hat sie wirklich gut getan...
Wenn du merkst, dass die Gedanken wieder kreisen, ermittle, wie sich deren Bewegung anfühlt. Also, bewegen sie sich vielleicht kreisförmig links herum, oder rechts herum, oder wie eine Walze, die sich nach vorne dreht, oder nach hinten...
Wenn du das heraus gefunden hast, dann stell dir einfach die Gegenbewegung dazu vor für einige Sekunden. Bei kreisförmigen Gedanken, die sich links herum drehen, stellst du dir dann eine Bewegung vor die rechts herum geht. Und so weiter...
Bei mir hatte sich direkt Entspannung eingestellt, und sich befreiend angefühlt... bin gespannt, wie du das erlebst.
Das Prinzip ist wie wenn du eine Tasse Kaffee mit dem Löffel herum rührst, bewegst du den Löffel links herum, dreht sich der Kaffee ebenfalls links herum. Bewegst du den Löffel dann plötzlich rechts herum, bleibt der Kaffee stehen.
Lass mich ruhig wissen, wie die Technik bei dir anschlägt, ...interessiert mich, wie es anderen damit geht...
Schönes Wochenende! :)
Viele Grüße
Thomas