...Die hohe Teilzeitquote bei Frauen spiegelt sich auch in den Jahreseinkommen wider. Gemessen an den mittleren Bruttojahreseinkommen aller unselbstständig Beschäftigten verdienten Frauen 2016 um 38 Prozent weniger als Männer. Beschränkt man den Vergleich auf ganzjährig Vollzeitbeschäftigte, lagen die mittleren Bruttojahreseinkommen der Frauen 2016 um 16 Prozent unter jenen der Männer. ...
Das meinst Du? Ja, das vergleicht nur Vollbeschäftigte mit Vollbeschäftigten - ABER: wenn ich nicht in Elternzeit gehe, dann habe ich gegenüber jemandem, der die 2 Jahre ausschöpft und dann noch eine Weile in Teilzeit arbeit, ja auch über 2 Jahre mehr Berufserfahrung. Na aber bitte sollte sich das auch in meinem Gehalt niederschlagen.
Wie da auch steht, sind nur 68% der Frauen überhaupt berufstätig und von denen noch 48% in Teilzeit.
Sprich: Auch WENN da nur "ganzjährig Vollzeitbeschäftigte" verglichen werden, vergleichst Du immer noch jemanden, der ganzjährig vollbeschäftigt ist und 15 Jahre Berufserfahrung hat, mit jemandem, der ganzjährig vollbeschäftigt ist und von den 15 Jahren 2 in Karenz und 3 Jahre in Teilzeit war - unterm Strich also auf höchstens 12 Jahre kommt. Nein, die sollten NICHT das gleiche Gehalt bekommen, derjenige, der die 2 Jahre + 1 Jahr 50% + 2 Jahre 25% mehr arbeiten war, soll auch bittschön mehr Gehalt bekommen! Alles andere wäre unfair!
Ja, egal, aus welchen Gründen man die Zeit nicht gearbeitet hat. War es für die Kinder, bekommt man dafür Zuschüsse und andere Förderungen, hat ggf. einen Partner, mit dem man sich finanziell reinteilen und das organisieren kann, was ebenso gefördert wird - was auch gut und richtig so ist, keine Frage. Ist man Alleinerziehend, gibt es andere Unterstützung. Dass diese Unterstützungssysteme noch Reserven hätten, sehe ich durchaus auch so, aber das ist nichts, was über das Gehalt auszugleichen ist. Das Gehalt bekommt man für eine Arbeitsleistung in einem Unternehmen.