shena_12375982Ich versuche zu verstehen equinox, nicht zu urteilen
ich gebe zu, keine Huren (das wort ist nicht abwertend gemeint, es gefällt mir besser als "Prostituierte")persönlich zu kennen.
was ich also weiß, habe ich über die Medien bzw. die entsprechenden Artikel, Berichte, Reportagen, Features etc., persönliche Reflexion zu diesem Thema und so manche interessante Gespräche mit Freunden.
Bin mir auch nicht sicher, ob ich es so gut in worte fassen kann, was ich meine.
prostitution ist meines wissens kein beruf (im gesetzlichen sinne) sondern ein gewerbe, oder?
Es ist sicher richtig zwischen Zwangsprostitution und sogenannter "freiwilligen" Prostitution zu unterscheiden.
Meine Überlegung dazu: Wenn man mal vom Klischee der "Luxus" ... absieht, ist es dann in der Realität wirklich so, dass die Frauen es gerne bzw. "freiwillig" machen? Oder verhindert vielleicht nicht ihre Einstellung, sondern ihre Sozialisation
(Erziehung und soziales Umfeld)eine andere berufliche Orientierung?
Das sind die Fragen, die ich mir zu diesem Thema stelle.
Sicher gibt es auch gutbürgerliche Ehefrauen, die stundenweise auf den Strich gehen, doch was ist mit Drogensüchtigen oder Kindern von Frauen, die unmittelbar im "Milieu" erwachsen wurden oder manchen Strassenkids? Ich wage einfach zu bezweifeln, dass man in diesen Fällen noch von Freiwilligkeit sprechen kann.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich will kein Sozialdrama beschwören, noch Drogensucht etc. irgendwie verteidigen.
Sicher, wir und viele andere wissen, dass man mit (s)einer Sucht in Therapie gegen kann, einen Schulabschluss nachholen, staatliche Unterstützung beantragen kann und vieles mehr.
Doch gibt es genau diese unteren soziale Schichten,
(soziologisch auch Milieus genannt, da der Schichtbegriff heutzutage fast schon wieder zu grob unterteilt),
für die vieles von diesen Hilfsmaßnahmen eben nicht automatisch
im Selbstverständnis verankert ist.
(der thread und die reaktion um "baby" in einem anderen forum haben mich sehr nachdenklich werden lassen, gerade wie "selbstverständlich" für eine - nennen wir es mal - "Mittelschicht" doch gewisse Werte, Ausdrucksmöglichkeiten und Hilfsangebote sind)
Und ich persönlich finde es dann traurig, wenn jemand dann aufgrund fehlender persönlicher perspektiven und entwicklungsmöglichkeiten in diesem bereich landet.
Direkter Zwang ist vielleicht nicht dabei - doch kann man das denn noch als freiwillig gewählten Beruf bezeichnen?
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