Hallo Leute,
habe lange überlegt, wie ich den Thread nennen soll, mir ist nichts Besseres eingefallen.
Ich suche nach Frauen, die vielleicht Ähnliches erlebt haben. Mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht.
Bei meinem Mann und mir ist es so, dass wir beide gut verdienen, ich allerdings sogar etwas mehr als er. Da er noch Unterhaltspflicht für ein Kind hat, kommt es auch mal vor, dass ich irgendwelche Anschaffungen alleine tätige. Das ist vollkommen ok, ich rechne da nicht auf. Dennoch nervt mich die folgende Situation:
Mein Mann ist eine Ecke älter. Und da denkt sich unserere Gesellschaft dann ihre eigene Geschichte aus:
Ich habe schon oft gemerkt, dass andere Menschen offensichtlich meinen, ich würde mich von ihm aushalten lassen, bzw. dass es zumindest so ist, dass er für den Großteil unseres Lebensunterhalts aufkommt. Leider wird dieser Eindruck dadurch unterstützt, dass ich von zuhause aus arbeite. Das weiß unser Umfeld zwar, aber offensichtlich entsteht der Eindruck, dass ich "ein wenig was dazu verdiene" es mir aber ansonsten gutgehen lasse.
Es fallen dann Sätze an IHN gerichtet wie "da hast Du aber ein schönes Haus gekauft" oder "Du arbeitest bestimmt viel". Als wir das Haus gekauft haben (für das ich 80% des Eigenkapitals zunächst vorgestreckt habe), hat das Umfeld fast ausschließlich mit ihm über das Haus gesprochen, als sei es seines. Wir hatten vorher eine (gemeinsame!) Eigentumswohnung, da war es ebenso schlimm: da wurde ich sogar nicht einmal zu den Eigentümerversammlungen eingeladen und dumm angeredet, was ich da denn wolle!
Nachbarn haben mich auch schon darauf angesprochen, wie fleißig mein Mann doch wäre. Leider sieht man seine Streicharbeiten an der Fassade halt auch - die unzähligen Kuchen, die ich backe oder die Böden, die ich schrubbe, die sieht niemand.
Ich sollte noch erwähnen, dass ich noch nie bemerkt habe, dass mein Mann diesen Eindruck selbst irgendwie befeuert, er spricht natürlich immer von "unserem" Haus. Es ist wirklich die Gesellschaft, die so denkt.
Mir war es schon immer sehr wichtig, dass ich finanziell unabhängig bin und niemandem auf der Tasche liege.
Und jetzt, wo ich verheiratet bin, geht man automatisch davon aus, ich würde mich aushalten lassen?! Mich ärgert das irgendwie!
Ich werde bereits regelrecht paranoid und traue mich schon kaum noch, mir etwas zu kaufen (von meinem Geld), da ich dann denke, dass sein Umfeld meint, dass ER es mir gekauft hat :cry:
Hm, wenn ich mir das nochmal so durchlese, entsteht irgendwie der Eindruck, dass ich auf Materielles fixiert bin. Darum geht es mir aber wirklich nicht. Ich fühle mich nur in meinem Stolz gekränkt, dass ich offensichtlich als (eher faule) Ehefrau angesehen werde, die ausgehalten wird.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
LG
MissA.