Ich schaue mittlerweile so wenig Fernsehen, weil dort nur Quatsch und Blödsinn läuft. Zeitung lese ich nie.
Und dennoch habe ich einen "schlauen" Satz vom Bekannten gehört, "es wird doch heute normal sein, dass ein Mann Abends von der Arbeit Heim kommt, sich 2 Stunden mit seinen Kindern beschäftigt, sich gegen 23 Uhr nochmal an den PC setzt um zu arbeiten." So ähnlich war der Satz... von wem genau, weiß ich nicht. Ein Bekannter hat mir den Satz so gesagt.
Zu mir:
Ich bin ein Mann, verheiratet und wir haben einen 8 Monate alten Sohn.
Meine Frau bleibt 2 Jahre für unseren Sohn Daheim (Elternzeit), obwohl sie ständig von ihrem Arbeitgeber genervt wird.
Ich arbeite Vollzeit, plane meine Arbeit selbst ein. ab und zu bin ich unterwegs, vieles erledige ich aus dem Büro. Könnte also auch von Daheim aus arbeiten, jedoch möchte das der Arbeitgeber nicht. Jeder von uns hat sein eigenes Projekt, das zu einem bestimmten Termin erledigt werden muss. Die Termine orientieren sich nur nach unserem Kunden. Oft überschneiden sich auch einige Termine, so dass Überstunden keine Seltenheit sind. Im Monat komme ich etwa auf 30 Überstunden. Wenn ich krank bin oder Urlaub habe, bleibt die Arbeit liegen, da es keine Vertretungen gibt. Letztes Jahr war ich 4 Wochen Daheim, hatte wegen der Geburt Urlaub genommen. Die Zeit wieder reinzuholen war extrem stressig für mich. Dem Chef hat das natürlich gar nicht gepasst, obwohl er weiß, ich hätte auch Elternzeit nehmen können, dann wäre ich aber mindestens 8 Wochen weg.
Meinen letzten Urlaub hatte ich im Juni 2016, den neuen habe ich für August 2017 (2 Wochen) beantragt, da es meine Terminplanung nicht eher zulässt. Von den letzten Jahren habe ich noch 48 Tage Resturlaub und jeden Monat 150 Überstunden, da alles was über 150 geht, automatisch ausbezahlt wird.
Von der Frau höre ich auch ständig, Mensch nimm doch Urlaub, aber es ist wirklich nicht einfach. Hinterher habe ich immer viel mehr Stress, weil die arbeit liegen bleibt. Unseren Chef ist das mehr oder weniger egal. Er sagt immer, ja das müssen wir ändern, es passiert aber nichts.
Er hat eigentlich schon reagiert: Er möchte dass wir einen neuen Arbeitvertrag unterschreiben, wo drin steht, dass unser Resturlaub verfällt. Im persönlichen Gespräch meinte er, er verfällt natürlich nicht, sein Ziel ist halt, dass die Leute endlich ihren Urlaub nehmen.
Und er weiß es selbst, wie schwer das für uns ist. Bei Urlaubsbeantragung fragt er schließlich selbst, ob es zeitlich momentan drin ist, ob alle Aufräge abgeschlossen sind.
Obendrauf hat jeder von uns auch mal eine ganze woche Bereitschaft, wobei unser Chef eher möchte, dass die leute auch ans telefon gehen, wenn sie gerade nicht Bereitschaft haben.
Arbeit in dieser Richtung zu finden ist bei uns schwer, dafür müssten wir wegziehen. Das kommt aber wegen unserem Haus gar nicht in Frage. Aber wo man sich bei uns umhört, es scheint in jeder Firma gleich zu sein. Also ist ein Jobwechsel sinnlos.
Und dann hört man eben auch so einen Satz, dass man noch Nachts arbeiten soll :mrgreen:
Ein Witz...
Und dabei verbringe ich so gerne Zeit mit der Familie...
Wie ist es bei euch so? Was sagt ihr zur momentanen Arbeitspolitik?